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Карл и Анна

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Повесть Леонгарда Франка «Карл и Анна», написанная в 1927 г., рассказывает о любви двух людей, которая побеждает все препятствия, возникая неожиданно, ниоткуда, овладевая всеми их помыслами. Автор показывает широкую панораму жизни немецкого города накануне революции 1918 г., со всеми тяготами и бедами послевоенного времени. Книга предназначена для учащихся старших классов языковых школ и студентов младших курсов языковых факультетов.
Франк, Л. Карл и Анна : книга для чтения на немецком языке : художественная литература / Л. Франк. - Санкт-Петербург : КАРО, 2010. - 128 с. - (Moderne Prosa). - ISBN 978-5-9925-0570-2. - Текст : электронный. - URL: https://znanium.com/catalog/product/1048361 (дата обращения: 26.04.2024). – Режим доступа: по подписке.
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Leonhard FRANK





                KARL UNO ANNA




M О D E R N E P R □ S A


Подготовка текста, комментарии и словарь Л. И. Подгорной





ИЗДАТЕЛЬСТВО ШР© Санкт-Петербург

УДК 372.8
ББК 81.2 Нем-93
      Ф83












        Франк Л.

Ф 83 Карл и Анна: Книга для чтения на немецком языке. СПб.: КАРО, 2010. - 128 с. - (Серия “Moderne Prosa”).
       ISBN 978-5-9925-0570-2.
       Повесть Леонгарда Франка «Карл и Анна», написанная в 1927 г., рассказывает о любви двух людей, которая побеждает все препятствия, возникая неожиданно, ниоткуда, овладевая всеми их помыслами. Автор показывает широкую панораму жизни немецкого города накануне революции 1918 г., со всеми тяготами и бедами послевоенного времени.
       Книга предназначена для учащихся старших классов языковых школ и студентов младших курсов языковых факультетов.
УДК 372.8
ББК 81.2 Нем-93

ISBN 978-5-9925-0570-2

© КАРО, 2010

О ПОВЕСТИ ЛЕОНГАРДА ФРАНКА «КАРЛ И АННА»







   Характерна для экспрессионистических устремлений Франка его повесть «Карл и Анна». Чрезвычайно условно все построение этой повести. Ее сюжет, как об этом рассказывает сам Франк, был подсказан ему маленькой заметкой в газете о возвратившемся из плена солдате, который был осужден за то, что, явившись к вдове своего товарища, пытался выдать себя за ее погибшего мужа. Эпизод судебной хроники развит и разработан Франком до мельчайших деталей. Франк как бы производит эксперимент: берет обыкновенных людей, одного из них, Карла, наделяет сильным воображением, этой отличительной чертой своих любимейших героев, и смотрит, что произойдет с ними, если их поставить в невероятную ситуацию. Франк стремится с наибольшей полнотой проследить все психологические нюансы поведения героев, окружая их исключительную судьбу вполне обыденными аксессуарами. В биографиях эпизодических действующих лиц, окружающих Карла, Рихарда и Анну, в описании быта берлинской окраины, много настоящего реализма — сурового, беспощадного, точного.

Сергей Львов

        LEBENSLAUF









   Leonhard Frank, 1882-1961, Romaschriftsteller und Novellist, auch Dramatiker, war Sohn eines Schreinergesellen, wuchs in armlichen Verhaltnissen auf. Er erlernte das Schlosserhandwerk, war Fabrik-arbeiter, Chauffeur, Anstreicher und Klinikdiener. Ab 1904 lebte er in Munchen und war unter ande-rem als Grafiker tatig. Dann wandte er sich der Literatur zu und siedelte 1910 nach Berlin fiber. 1915 musste er wegen seiner offenen Kriegsgegner-schaft in die Schweiz fliehen, wo er sich dem pazi-fistischen Kreis um R. Schickele anschloss. Im November 1918 kehrte er nach Deutschland zuriick undwurdeinMunchenMitgheddesRevolutionsrates. 1920-1933 lebte er als freischaffender Schriftsteller und wurde 1928 zum Vizeprasidenten des PEN-Clubs. 1933 emigrierte er erneut in die Schweiz, lebte voriibergehend in London und siedelte 1937 nach

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Paris uber. Nach dem Ausbruch des zweiten Welt-krieges wurde Frank zunachst in einem franzdsischen Lager interniert. Ais die faschistischen Truppen in die Bretagne einfielen, floh er nach Marseille, wo er in ein Gefangnis eingeliefert wurde, floh erneut und landete in den USA. 1950 kehrte er nach Deutschland zuriick, besuchte 1955 die Sowjetunion, wurde 1957 Ehrendoktor der Humboldt-Universitat Berlin. 1953 erhielt Frank den Niirnberger Kulturpreis, 1955 — den Nationalpreis der DDR, 1960 — die Tolstoi-Medaille der UdSSR.
   Schon in Franks erstem Buch, dem autobiogra-fisch gefarbten Roman „Die Rauberbande“ (1914, Fontane-Preis), der den Dichter weithin bekannt machte, klingt eines der Hauptthemen seines frii-hen Schaffens an: die humoristische Entlarvung und kritisch-realistische Schilderung des deutschen Kleinbiirgertums. Die Rauberbande ist eine Schar Wiirzburger Knaben, die gegen die Erwachsenen rebellieren und aus ihrer Gesellschaft auszubrechen versuchen, aber, bis auf einige Ausnahmen, schliefi-lich als ,,gute“ Burger enden. „Das Ochsenfurter Mannerquartett“ (1927) schildert, wie die ehema-ligen ,,Rauber“ nach schlecht iiberstandener Inflation ihre finanzielle Misere durch musikalische Darbietungen zu bessern versuchen, und der letz
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te Roman dieser Reihe, „Von drei Millionen drei“ (1932), fiihrt das Sujet fort, indem der Autor seine Heiden den vergeblichen Versuch unternehmen lasst, ihrem Elend zu entrinnen; geschlagen und hoffnungslos kehren die zwei Uberlebenden von ihrer ,,Weltreise“ zuriick.
   Ais Novellist trat Frank 1915 mit „Die Ursache“ auf, einer leidenschaftlichen Anklage gegen den Staat, das Schulsystem der Wilhelminischen Ara und die Todesstrafe. 1918, inmitten der groCten Kriegswirren, hatte Frank als Protest gegen den im-perialistischen Krieg sein aufriittelndes Novellenbuch „Der Mensch ist gut“ (Kleist-Preis 1920) folgen las-sen. In den 20er Jahren entstanden seine weiteren hervorragenden Novellen und Erzahlungen: so das Meisterwerk „Karl und Anna" (1927), eine Heimkeh-rergeschichte, in der „die Liebe als Urgewait auf den Plan tritt“ (Polgar) und die Frank 1929 zu dem gleichnamigen erfolgreichen Drama umgestaltete.
   Die westdeutsche Nachkriegszeit spiegelt der Roman „Die Junger Jesu“ (1949), in dem sich eine Gruppe junger Menschen zusammenfindet, um Gerechtigkeit zu iiben.
   Franks romanhafter Lebensbericht, Bekenntnis-buch und Chronik in einem, tragt den charakteris-tischen Titel „Links, wo das Herz ist“ (1952).

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Hans Marquardt fiber die Erzahlung
  Diese Erzahlung ist haufig als eine der schonsten und tiefsten Liebeserzahlungen charakterisiert wor-den, die unsere Literatur im 20. Jahrhundert hervor-gebracht hat. In vielen Fallen wurde das Werk aber ausschlieftlich unter dem Aspekt der Kriegs- und Heimkehrerproblematik analysiert. Doch zentrales Thema dieser Erzahlung ist nicht die Tragik des Heimkehrers Richard, der seine Frau in den Armen eines anderen findet, sondern die alle Widerstande iiberwindende Macht der Liebe zwischen Karl und Anna, zwischen zwei Menschen, die fureinander be-stimmt sind. In dieser Liebe sind nicht selten irrati-onale Faktoren hineininterpretiert worden.... Eine genauere Analyse ergibt, dass auch die ungewohnli-che Liebe Karls zu Anna als eine gesellschafthch be-grundete Erscheinung zu deuten ist, denn Karl spurt, dass er nur durch die Vereinigung mit Anna „die lah-mende Einsamkeit seines bisherigen Lebens uber-winden kann.“ Dieses Leben „war bis zu seiner Riickkehr leer, ewige Unruhe und Herzdruck des Alleinseins gewesen.“ Die Uberwindung der Vereinsamung und Entfremdung des Individuums in der voll entfalteten Gesellschaft jener Zeit durch die grofte und starke Neigung zweier Menschen zu-einander — das ist das eigenthche Grundmotiv dieser heute schon klassischen Liebesgeschichte der deutschen Literatur.

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     Uber dem fernen, fernen planetar gewdlbten Horizont der Steppe, an der Grenze zwischen Europa und Asien, erschien ein Punkt, kleiner als ein Singvogel, der sich mit grofiter Geschwindigkeit zwei Mannern naherte und doch in seiner blauen Feme an derselben Stelle reglos zu verharren schien, so iiberwaltigend grofi waren hier Himmel und Erde.
     Das Flugzeug wurde trotz seiner Schnelligkeit erst nach Minuten als solches erkennbar. Es lag in immergleicher Hohe und stieg scheinbar dennoch in riesigem Bogen himmelwarts.
     Als der Flieger fiber zwei Mannern schwebte, in der flimmernden Atmosphare, sah er ein schwarzes Kreuz, viele Kilometer lang und breit, das auf der Steppe lag: einen Langsgraben und einen Quergraben, die von den zwei Mannern in die dunkle Steppenerde gestochen worden waren.

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   Der Flieger konnte nicht erraten, welchem Zwecke dieses Grabenkreuz in der unbewohnten, einsamen < Steppe dienen sollte. Er flog weiter nach Westen, in g immer gleicher Hohe, schien jetzt in riesigem Bogen erdwarts zu gleiten und versank nach Minuten als winziger Singvogel wieder in den Horizont der Steppe.
   Die zwei Manner waren wieder allein in der gro-flen Einsamkeit.
   Auch sie kannten nicht den Zweck des Kreuzes. Sie vermuteten nur, dass einmal vor Jahren der Bau einer Stauanlage geplant gewesen sei, urn im Notfall die Steppe iiberschwemmen und den eventuellen Vormarsch der feindlichen Truppen erschweren zu konnen.
   Sie waren mit einer transportablen Wellblechhiitte und Proviant, der jeden Monat erneuert wurde, hierher geschickt worden, gleich nach ihrer Gefangennahme bei Kriegsausbruch, und hatten vier Sommer lang gegraben, unkontrolliert, unbe-aufsichtigt. Sie hatten viele und lange Pausen ge-macht, oft halbe Tage im Steppengras verschlafen und schlieElich doch immer wieder zu graben be-gonnen. Weil der Mensch doch etwas tun miisse.
   Vogel flogen Nahrung suchend bestandig ab und zu. In dem myriadenstimmig ineinanderwogenden

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LEONHARD FRANK

  Gesang der Grillen stand die tiefe Stille, als ob die Erde ihren Lebensmittag erreicht hatte und nun horchend verharre.
     Die Spitzhacke zerschnitt einen Wurm. Der Mann zog den Rest aus der Erde und schleuderte ihn hoch. Ein Vogel fing ihn im Fluge.
     „Wenn sie in der Frith aufstand — ich lag in unse-rem Bett doch immer an der Wand und sie vorne —, bemerkte ich es gar nicht. Ganz, also ganz leis!“
     „Das hast du mir auch schon erzahlt. Du bist je-des Mal erst aufgewacht, wenn der Gashahn ange-fangen hat zu pfeifen.“
     ,Ja, so eintbnig! Das wollt’ ich immer richten. Aber dann ging’s fort.“ Der Verheiratete schaufelte weiter. Er hatte den Bart stehenlassen und sah ver-wildert aus.
     Der andere lag nebenan. Er kaute einen Halm und noch einen Halm. „Wie das nur kommt, dass ihre Brust so weiB ist und die Hiiften und der Leib viel dunkler!“ Und da der Verheiratete noch schwieg:
     „Wie Messing, sagst du.“
     „Wenn du sie hast, vergeht dir das Denken und alles.“
     Erst nach einer halben Stunde — der Vogel-schwarm war ohne erkennbaren Grund schon mehr-mals geschlossen abgeflogen, in die Steppe eingefal

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