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Моцарт, В.А. - Похищение из Сераля [Ноты]

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Артикул: 640323.01.99
Моцарт, В.А. - Похищение из Сераля [Ноты]-:,.-119 с. - Текст : электронный. - URL: https://znanium.com/catalog/product/612433 (дата обращения: 26.04.2024)
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В. МОЦАРТ

ПОХИЩЕНИЕ^ СЕРАЛЯ


Die Entfuhrung aus dem Serail.




I I er Zeit ihrer Entstehung nacli ist „Die Entfuhrung aus dem Serail® oder „Belmonte und Constanze" von W. A. Mozart (geb. 27. Januar 1756, gest. 5. Dezember 1791) die erste seiner beiden einzigen deutschen Opern. Sie ist vom Komponisten selbst als ,.Singspiel" bezeiclinet worden, darf jedoch mit Recht, da sie sich in ihrer kiinstlerischen Anlage und Ausfiihrung weit fiber das Niveau dieser Gattung erhebt, als komische Oper betraehtet werden. Innerhalb dieser Litteratur, soweit es sich urn deutsehc Werke handelt, bedeutet sie geradezu den Ausgangspunkt. In dramatischer und zugleich lebens-warmer Gestaltungskraft, in Frische und Anmut der Empfindung, wie uicht minder in der Wiedergabe feiner Komik tiberragt sic alle bis dahin in Deutschland hervorgebrachten musikalischen Schaustiicke. Die reichere und sorgfaltigere Ausarbeitung im Einzelnen, die natlirlieh fliessende Melodiebildung, die vortrefflichen Ensembles und die individuali-siercnde Behandlung des Orchesters, das sich in bisher ganzlich unbekannten Bahnen bewegt, sichern dieser Oper eine epochemachende Bedeutung. Dass die „Entfuhrung", wie nur natlirlieh, auch mancherlei Zilge der damals Ublicben Auffassungsweise enthalt und teilweise sogar dem Stile italienischcr Setzart folgt — so in den mit reichem Passagen-werk versehenen Arien Constanzes —, wird durch die Zugestandnisse erklarlich, die Mozart sowohl an die zeitgenossische Geschmacksrichtung, wie an die Wtinsche der dar-stellcnden Kunstler zu machen genotigt gewesen ist.
         Die Komposition der „Entfuhrung" wurdc durch einen Mozart erteilten Auftrag des Kaisers Joseph II. veranlasst. Der kunstliebende Monarch hatte das Wiener Theater, au dem — wie an den meisten damaligen furstlichen Biihnen — die italienische Oper zu fast ausschliesslicher Herrschaft gelangt war, 1776 zum Hof- und Nationaltheater um-gewandelt in der edlen Absicht, durch Auffuhrungen guter deutscher Schauspiele den weitesten Schichten seines Volkes cin Bildungsmittel zu bieten. An die Stelle der auf-gehobenen italienisehen Oper und des Ballets trat das vom Kaiser selbst so benannte „National-Singspiel®. Leider hielt sich dasselbe nur bis zum Marz 1783. Ist also jener Umgestaltung der Wiener Theaterverhaltnisse nur cine kurze Lebensdauer besebieden gewesen, so fallt doch in die Zeit ihres Bestandes ein Ereignis, dass ihr zu hochstem Ruhme gereicht: die erste Darstellung der „Entfuhrung®.
         Der Text der Oper ist, der Hauptsache nach, einem unter dem Titel „Belmont und Constanzc, oder die Entfuhrung auszdem Serail® erschienenen Drama von Christoph Friedrich Bretzncr entnommen worden, das mit der Musik von Job. Andre durch die Dobbelinischc Schauspielergcsellschaft in Berlin bereits im Mai 1781 an die Offentlichkeit getreten war. Mozart, der sich mit der abermaligen musikalischen Behandlung des Stoffes einverstanden erklarte, erkannte jedoch sehr bald, dass dem Bretznerschen Werke Mangel anhafteten, und dass das Ganze fiir seincn Zweck eine jlurchgreifendc Anderung und Kiirzung erfahren mUsse. Es erbot sich dafiir der Wiener Inspicieut der Oper, Gottlob Stephanie (genannt der Jttngere), der spatere Textverfasser zu Mozarts „Schauspiel-direktor® und zu Dittersdorfs „Doktor und Apotheker". Stephanies Umarbeit betrifft zumeist den zweiten und dritten Akt und vermcidet namentlich cinige Unwahrscheinlich
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keiten der ursprttngliehen Fassung, woriach z. B. Selim in Belmonte den eigenen Sohn wiedcrfindet. 1st sie auch keiueswegs hervorragend, noch viel weniger das Original verbessernd (Bretzner selbst verwahrte sich spater sehr cnergisoh durch offentliche Kund-gebungen, dass ,,ein gewisser Mensch, Narnens Mozart in Wien“ sein „Drama zu einem Opcrntexte gemissbraucht“ habe), so bietet sie doeh dem Komponisten, trotz ihrer schablonenhaften Charakteristik, eine brauehbare Unterlage. Am 30. Juli 1781 erhielt Mozart den fertigen Text, allein derselbe musste im folgenden November einer noch-maligen Revision unterworfen werden. Flir die ganze Redaction erhielt Stephanie 100 Gulden.
         Die „Entflihrung¹¹, die in ihrem musikalischen Teile bereits am ersten August, also nur zwei Tage nach erfolgter Texttibergabe, in drei Nummern des ersten Akts komponiert war, sollte bei Gelegenheit eines filrstlichen Besuchs zum ersten Male liber die Btibne gehen. Allerlei Hindernisse aber, wie die Beschaffung hervorragender Gesangs-krafte, die verschiedensten textlichen Mangel, nicht zuletzt aber auch die Mozart feind-lichen Machenschaften der italienisehen Hofpartei, vereitelten ihre Erstauffiihrung als Festoper nicht nur, sondern stellten ihrer Veroffentlichung liberhaupt mancherlei Schwierig-keiten in den Weg.
         Es bedurfte eines ausdrllcklichen kaiserlichen Befehls, dass endlich die nene Oper in Scene gehen konnte. Inzwischen hatte Mozart die Komposition in Ruhe und Musse vollendet und zwar den ersten Akt schon am 22. August 1781 und am 7. Mai 1782 (nach einer Pause von mehreren Monaten) den zweiten. Das Ganze war gegen Ende desselben Monats schon soweit vorgeschritten, dass die Proben ihren Anfang nehmen konnten. Die erste Vorstellung fand im Wiener Burgtheater am 16. Juli 1782 statt (nicht schon am 12. Juli, wie zumeist angegeben wird). Das iibervolle Haus nahra das neue Work, das dem Komponisten ein Honorar von 100 kaiserlichen Dukaten (ungefahr 426¹/, Gulden) eintrug, mit so begeistertem Beifalle auf, dass die meisten Nummern mit stiirmischem Verlangen nach Wiederholung aufgenommen warden. Mozarts kiinstlerisehe Grossthat, der auch Gluck die warmste Anerkennung zollte, verbreitete sich bald liber die ganzen deutschen Biibnen. Noch heute nimmt sie daselbst eine ehrenvolle Stelle ein, obwohl die Zahl ihrer Aufiuhrungen derjenigen der spateren Mozartischen Opern bei weitem nicht gleichkommt. Was sie aber, trotz des Rtlckganges ihres ausseren Erfolges fiir die Kunst bedeutet, hat einst Karl Maria von Weber, gelegentlich der ersten Dresdener Darstellung, geiiussert: „Meinem personlichen Ktinstlergeflihle ist diese heitere, in vollster, iippiger Jugendkraft lodcrnde, jungfraulich zart empfindende Schopfung be-sonders lieb. Ich glaube in ihr das zu erblicken, was jedem Menschcn seine frohen Jlinglingsjahre sind, deren Bllitenzeit er nie wieder so erringen kann, und wo beim Vcr-tilgen der Mangel auch unwiederbringliche Reize fliehen. Ja, ich getraue mir, den Glauben auszusprechen, dass in der Entflihrung Mozarts Kunsterfahrung ihre Reife erlangt hatte und daim nur die Welterfahrung weiter schuf. Opern wie Figaro und Don Juan war die Welt berechtigt, mehrere von ihm zu erwarten. Eine Entflihrung konnte er mit bestem Willen nicht wie ler scbrciben.“

                                                                       Emil Vogel.

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          Durch nachstehende Anzeige wurde die erste Auffuhrung angekiindigt:




         Die k. k. National-Hofsehauspieler werden heute, Dienstag den 16. Juli 1782 auffiihren:

(Zum ersten Mahle)


Die Entfuhrung aus dem Serail.

Ehi Singspiel in drey Aufziigen nach Bretznern frei bearbeitet und fur das k. k. National-Hoftheater eingerichtet.
In Musik gesetzt von Herm Kapellmeister Mozart.


          Dem damaligen Gebrauche entsprechend, enthalt der Zettel weder ein Rollenverzeichnis noch eine Namensangabe der darstellenden Personen. Unsere Kenntnis der ersten Besetzung ver-danken wir lediglich den die Entstehung dieser Oper behandelnden Briefen Mozarts. Darnach ■waren die einzelnen Rollen folgendermassen verteilt:


Selim, Bassa (Sprecbpartie).
Constanze, Geliebte des Belmonte........................
Blonde, Madchen der Constanze...........................
Belmonte................................................
Pedrillo, Bedienter des Belmonte und Aufseher Uber die
     Garten des Bassa...................................

Mlle. Catharina Cavalieri.
Mlle. Therese Teyber.
Herr (Valentin) Adamberger.

Herr Dauer.

Osmin, Aufseher iiber das Laudhaus des Bassa.....................Herr  Ludwig Fischer.
Ein Anfiihrer der Wachen.
Klaas, ein Schiffer.
Ein Stummer.
Wachen, Skiaven, Sklavinnen.


Die Scene ist auf dem Landgute des Bassa.

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IV

Personen.

Selim, Bassa...................
Constanze.....................Sopran.
Blonde, ihr Kammermadchen . . . Sopran.
Belmonte.......................Tenor.
Pedrillo, Bedi enter Belmontes und
  Aufseher iiber die Garten des Bassa Tenor.

Ort der Handlung: Landgut des Bassa.

Osmin, Aufseher iiber das Landhaus des Bassa..............................Bass.
Klaas, ein Schifier.
Ein Stammer. Janitscharen, Frauen des Bassa, Wachen, Skiaven.
— Zeit: Mitte des 16. Jahrhunderts.

Inhalt.
                   Ouverture ............................................................................ 3

                                                  Act I.
           No. 1. Arie. (Belmonte.) Hier soil ich Dich denn seheh — Qul rivedcrti io debbo................8
           No. 2. Duett. (Osmin und Belmonte.) Wer ein Liebchen hat gefunden — Chi trovb una bella amante..........................................................................10
           No. 3. Arie. (Osmin.) Solche hergelauf’ne Laffen — Ah! che questi avcenturieri................23
           No. 4. Reeitativ und Arie. (Belmonte.) Constanze! Constanze! Dich wiederzusehen — Costanza! Costanza! Tomo a vederti. 0 wie angstlich, о wie feurig — Quanto ansioso son giammai.............................................................31
           No. 5. Chor der Janitscharen. Singt dem grossen Bassa Lieder — Al Bascia cantate Evviva . 36
           No. 6. Arie. (Constanze.) Ach ich liebte, war so gliicklich — Ah! che amando era felice . . 40 No. 7. Terzett. (Belmonte, Osmin und Pedrillo.) Marsch! marsch! marsch! Trollt Euch fort!
                           — La! la! la! via di qua! .................... 47

                                                  Act II.
           No.  8.  Arie.    (Blonde.) Durch Zartlichkeit und Schmeicheln — Con vezzi e con lusinghe . . 55
           No.  9.  Duett.   (Blonde und Osmin.) Ich gehe, doch rate ich Dir — Io vado, ma ti vorrei dir 59
           No. 10.  Reeitativ und Arie. (Constanze.) Welcher Kummer herrscht in meiner Seele — Qual
                           cangiamento regna in alma mia. Traurigkeit ward mir zum Lose — Quanto fii la sorte ingrata..........................................................67
           No. 11. Arie. (Constanze.) Martern aller Arten — Che pur aspro al core ........ 74
           No. 12. Arie. (Blonde.)                  Welche Wonne. welche Lust — Oh che gioja, che piaecr.83
           No. 13. Arie. (Pedrillo.) Frisch zum Kampfe! frisch zum Streite! — Sis a guerra! sit a lotta! 88
           No. 14. Duett. (Pedrillo   und Osmin.) Vivat Bacchus! Bacchus lebe! — Viva Bacco, Bacco viva! 93
           No. 15. Arie. (Belmonte.) Wenn der Freude Thranen fliessen — Se di gioja gronda il pianto     98
           No. 16. Quartett. (Belmonte. Blonde, Constanze und Pedrillo.) Ach Belmonte, ach mein Leben!
                           — Ah Belmonte! Caro bene! ................... 102

                                                 Act III.
           No. 17. Arie. (Belmonte.) Ich baue ganz auf Deine Starke — Solo in tc, amor, confido . . . 122
           No. 18. Romanze. (Pedrillo.) Im Mohrenland gefangen war — Schiava restb benche genlil . . 128
           No. 19. Arie. (Osmin.) 0! wie will ich triumphieren — Ah! che voglio trionfare...............133
           No. 20. Reeitativ und Duett. (Constanze und Belmonte.) Welch’ ein Geschick! — Oh qual
                           destin! Ha! Du solltest fiir mich sterben — Si, t’uccido, si, ti perdo .... 141
           No. 21. Finale. (Ensemble.) Nie werd’ ich Deine Huld verkennen — Non scorderb la tua clemenza 153

           Diese Ausgabe enthalt den Dialog, wie er anf den deiitechen Biihnen gesprochen wil d, und im Opernbuch von Ph. Reclam jun. enlhalten ist. Mit Genebmigung des Letzteren.

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Edition Peters.

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