Регионоведение / Heimatkunde
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Издательство:
ФЛИНТА
Год издания: 2021
Кол-во страниц: 26
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Вид издания:
Учебное пособие
Уровень образования:
ВО - Бакалавриат
ISBN: 978-5-9765-4707-0
Артикул: 771038.01.99
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Пособие представляет собой курс лекций на немецком языке с вопросами для организации самостоятельной работы студентов по дисциплине «Регионоведение». Рассматриваются такие темы как: история Краснодарского края и г. Сочи, традиции и обычаи региона, флора и фауна, достопримечательности города. Предназначен для студентов, обучающихся по направлению 44.03.01 и 44.03.05 «Педагогическое образование с двумя профилями подготовки». «Иностранный язык и иностранный язык».
Тематика:
ББК:
УДК:
ОКСО:
- ВО - Бакалавриат
- 44.03.01: Педагогическое образование
- 44.03.05: Педагогическое образование (с двумя профилями подготовки)
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Л.Г. Березовская РЕГИОНОВЕДЕНИЕ ______________ HEIMATKUNDE Курс лекций для самостоятельной работы студентов Москва Издательство «ФЛИНТА» 2021
УДК 811.112.2 ББК 63.52+81.432.4 Б48 Рецензенты: к. филол. н., зав. кафедрой основ немецкого языка ПГУ, г. Пятигорск Н.С. Шавкун к. пед. н., преп. кафедры романо-германской и русской филологии Е.Н. Ткаченко Березовская Л.Г. Регионоведение / Heimatkunde: курс лекций / Л.Г. Березовская. − Москва : ФЛИНТА, 2021. – 26 с. – ISBN 978-5-9765-4707-0. – Текст : электронный. Пособие представляет собой курс лекций на немецком языке с вопросами для организации самостоятельной работы студентов по дисциплине «Регионоведение». Рассматриваются такие темы как: история Краснодарского края и г. Сочи, традиции и обычаи региона, флора и фауна, достопримечательности города. Предназначен для студентов, обучающихся по направлению 44.03.01 и 44.03.05 «Педагогическое образование с двумя профилями подготовки», «Иностранный язык и иностранный язык». УДК 811.112.2 ББК 63.52+81.432.4 © ФГБОУ ВО «СГУ», 2018 © Березовская Л.Г., 2018 Б48 ISBN 978-5-9765-4707-0
Оглавление Vorlesung 1. Das Schwarze Meer………………………………………...4 Vorlesung 2. Der Kaukasus ………………………………………….…10 Vorlesung 3. Die Geschichte der Schwarzmeerküste…………………...18 Vorlesung 4. Der Balneologische Kurort Sotschi…………………….…29 Vorlesung 5. Sehenswertes in Sotschi……………………………….….36 Vorlesung 6. Der Park Dendrarium……………………………………..44 Библиографический список ………………………………….…...…49
Vorlesung 1. Das Schwarze Meer Die Geschichte des Schwarzen Meeres Das Schwarze Meer ist ein Nebenmeer des östlichen Mittelmeeres und nimmt eine Fläche von etwa 424000 Quadratkilometern ein. Es hat in der oberen Wasserschicht einen relativ niedrigen Salzgehalt von etwa 17 Promille. In den tieferen Schichten des Meeres, unter etwa 150 Metern, ist der Salzgehalt etwas höher. Die tiefste Stelle misst 2244 Meter, im zentralen Becken beträgt sie etwa 1830 Meter. Die Senke, in der es sich befindet, entstand zeitgleich mit dem Kaukasus. Für die Entstehung des Namens „Schwarzes Meer“ gibt es verschiedene Theo rien. Die alte griechische Bezeichnung lautete „pontos axeinos“ (unwirtliches Meer). Der türkische Name lautet „Kara dengiz“ und bedeutet schwarzes, unwirtliches Meer. Vielleicht bezogen sich die Türken damit auf die häufigen Stürme, die besonders im Winter toben und während derer sich das Wasser dunkelviolett, fast schwarz färbt. Selbst bei leichter Brise kann ein beträchtlicher Wellengang entstehen. Hydrologen bestehen darauf, dass sich im Namen die Eigenschaft des Meerwassers widerspiegelt, versenkte metallene Gegenstände schwarz zu verfärben. Und letztendlich haben auch die Araber ein Wort mitzureden: Bei ihnen bedeutet der Begriff für „schwarz“ zugleich auch „Norden“. Demzufolge wäre das Schwarze Meer das Nördliche Meer, was aus ihrer Sicht nachvollziehbar ist. Das Schwarze Meer ist mit seinem Alter von geschätzt maximal 8000 Jahren eines der jüngsten Meere. Nicht nur der Argonauten-Mythos bezieht sich auf die von den „Barbaren“ bevölkerten Nordostküsten, sondern auch eine ganze Reihe weiterer bemerkenswerter Legenden wie jene über die Amazonen, Demeter und ihre Tochter Persephone sowie Medea. Das Schwarze Meer kreuzten schon im Altertum die Nord-Süd- und Ost-West-Handelsstraßen. Im 19. Jahrhundert war es der Schauplatz europäischer Großmachtkonflikte. Die Meerenge des Bosporus besitzt als einzige Verbindungsstraße zu den Weltmeeren eine strategische Bedeutung. Vor der Flutung des Binnensees durch die hereinbrechenden Wassermassen aus dem Mittelmeer floss auch die Wolga, die heute in das Kaspische Meer mündet, ins Schwarze Meer. Die Versalzung des Schwarzen Meeres war eine ökologische Katastrophe von ungeheurem Ausmaß. Die Fauna und Flora des Süßwassers starb ab und wurde erst allmählich durch das salzige Meerwasser bevorzugende Arten ersetzt. Riesige Mengen bioorganischer Überreste sanken auf den Meerboden, wo sie Bakterien in einfache organische Verbindungen zersetzten. Im Meerwasser bilden diese Verbindungen freie Schwefelwasserstoffe, die jedes Leben im Keim ersticken. Zwischen den oberen Wasserschichten, die sich zwar im Sommer erwärmen, aber im Winter nie unter
sechs Grad abkühlen, und den unteren Wassermassen besteht so gut wie kein Austausch. Damit gelangt auch kein Sauerstoff in die Tiefen des Meeres. Ab einer bestimmten Tiefe gibt es deshalb im Schwarzen Meer kein organisches Leben, bis auf einige primitive Lebewesen. Die Genesis des schwefelhaltigen Mineralwassers von Sotschi-Matsesta erklärt sich aus dieser Eigenart des Schwarzen Meeres. Flora und Fauna Die Pflanzen- und Tierwelt im Schwarzen Meer ist vielfältig, unter ihnen 150 Algenarten. In Ufernähe wächst das mit den Laichkräutern des Süßwassers verwandte Seegras; getrocknet ist es ein ausgezeichnet wärmeisolierendes Material. Mehr als 1500 verschiedene Tiere sind im Schwarzen Meer beheimatet, unter ihnen die Mollusken: Austern, Mies- und Kammmuscheln und die Rapane, ein in den 60-er Jahren aus dem Fernen Osten eingeschlepptes Weichtier. Die Rapane ernähren sich von Austern und Miesmuscheln und bedrohen deren Bestände. Mit einigem Glück trifft man auf Ohrenquallen, Seeschildkröten und drei Arten von Krabben, die bis zu 20 Zentimeter groß werden. Zu den 180 Fischarten gehören der Hausen (Beluga), Stör, Sternhausen, Hering, Anchovis, Meeräsche, Meerbarbe, Stockfisch, Makrele, Flunder und Thunfisch. Letzterer gehört mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 75 Stundenkilometern zu den schnellsten Fischen der Meere. Überholt wird er im Schwarzen Meer nur von den Schwertfischen. Diese erreichen bis zu fünf Metern in der Länge und wiegen ausgewachsen etwa 350 Kilogramm. Der Schwertfisch legt bis zu 100 Kilometern in der Stunde zurück. Mit seinem schwertähnlichen Schwanz ist er in der Lage, die Bordwände kleinerer Schiffe zu durchstoßen. Beliebt ist das Schwarze Meer bei Naturfreunden für seine Delphine. Ins gesamt 22 Gattungen und 50 Arten gibt es weltweit; nur drei davon im Schwarzen Meer. Der große Tümmler misst erwachsen drei bis vier Metern und wird bis zu 300 Kilogramm schwer. Der kleine Tümmler, auch Blauwal genannt, wird maximal ein Meter lang und wiegt bis zu 30 Kilogramm. Am weitesten verbreitet ist der gewöhnliche Delphin, der ein Gewicht von 30 bis zu 60 Kilogramm erreicht. Begehrt wegen seines Trans und seiner Haut wurden in manchen Jahren so viele Tiere gefangen, so dass sich die Populationen, besonders des großen Tümmlers, bis zu einem kritischen Punkt verkleinerten. Seit Ende der 80-er Jahre stehen Delphine unter Naturschutz. Das gleiche trifft auf den Hausen zu, der wegen seines Geschmacks und des Kaviars einer der beliebtesten Fische ist. Er ist vom Aussterben bedroht. In Adler, Nebug, Gelendshik und bei Anapa gibt es Delphinarien. Vor allem im Norden des Schwarzen Meeres und am Asowschen Meer trifft man auf große Vogelkolonien, vor allem Möwen, Enten, Pelikane und Kormorane. Zugvogelschwärme nutzen diese Gegend als Rastpunkt.
Im Schwarzen Meer gibt es kaum Inseln. Die größte von ihnen ist die Schlan geninsel, einige Kilometer vor der Donaumündung. Sie gilt als der Geburtsort des Achilles, eines der Helden der Ilias. Fragen zur Selbstkontrolle: 1. Wie bekam das Schwarze Meer seinen Namen? 2. Wie alt ist das Schwarze Meer? 3. Welche Mythen und Legenden beziehen sich auf die Schwarzmeerküste? 4. Wie beeinflusste die Versalzung des Schwarzen Meeres Flora und Fauna? 5. Beschreiben Sie Flora und Fauna des Schwarzen Meeres. Aufgaben: 1. Lesen und übersetzen Sie ins Russische. 2. Erklären Sie die fett gedruckten Vokabeln. Der Seehafen Der Seehafen ist ein wunderbares Projekt, das 1955 abgewickelt wurde und dem Architekten Lev Karlik, dem Akademiker Karo Alabjan und dem Ingenieur Alexander Kuzmin zu zuschreiben ist. Heutzutage ist dieser Seehafen der Hauptausgangspunkt von Schiffsrundfahrten, sowie Fähren im Schwarzen Meer. Das Gebäude des Seehafens ist eine zweistöckige Struktur mit einem glänzenden 70-Meter hohen Turm, den Skulpturen, die die Jahreszeiten symbolisieren, und einem Denkmal der Göttin der Navigation Isis zu Ehren. Das Gebäude des Seehafens kann als eines der schönsten Gebäude in Sotschi bezeichnet werden. In der Nähe des Hafens gibt es eine kleine Grünanlage, in der Himalaya-Zedern, Palmen und Rosen wachsen, und am flachen Kai gibt es immer große Schwärme von hungrigen Möwen und Enten. Heutzutage ist der Sotschier Seehafen ein Baudenkmal von föderaler Bedeutung.
Vorlesung 2. Der Kaukasus Der Kaukasushauptkamm ist die Grenze zwischen Russland einerseits und Georgien und Aserbaidschan andererseits. Der Hauptkamm hat eine Länge von 1100 Kilometer und verbindet das Schwarze Meer mit dem Kaspischen. Die Gebiete nördlich werden in der Fachliteratur als Ciskaukasien bezeichnet, die südlich als Transkaukasien. Die Berge steigen im Norden allmählich an und fallen nach Süden schroff und abrupt ab. In den Überlegungen über die Grenze zwischen Europa und Asien spielte der Kaukasus als natürliche Barriere stets eine entscheidende Rolle. Schon für die Griechen endete am Kaukasus ihre Welt. Der Kaukasus gilt seit jeher als „Berg der Sprachen“, insbesondere der seitdem 19. Jahrhundert zu Russland gehörende Nordkaukasus. Dort trifft man auf indoeuropäische (Russisch, Ossetisch) und nordkaukasische Sprachen mit zahlreichen Untergruppen sowie auf turksprachige (aserbaidschanisch, balkarisch) Gebiete. Die Sprache der Adygeer gehört zur nordkaukasischen Sprachgruppe, ihrem westlichen Zweig. Zu dieser Gruppe gehört auch die Sprache der Abchasier. Die vierte kaukasische Sprachgruppe ist Kartvelisch, die Sprache der Georgier. In der Hochgebirgslandschaft des Westkaukasus auf dem Territorium der Adygeischen Autonomen Republik und des Verwaltungsbezirks von Krasnodar befindet sich das weltweit bekannte Staatliche Kaukasische Biosphärenreservat. Es wurde 1924 zum „Erhalt der Gebirgswälder und des alpinen Gürtels mit den dort vorkommenden Tieren und Pflanzen“ als Naturschutzpark gegründet. Ende der 70-er Jahre erfolgte die Aufnahme in das UNESCO-Programm „Mensch und Biosphären“. Was das Biosphärenreservat auszeichnet, ist die enorm große Artenvielfalt der Fauna und Flora. Nur in dieser zum Teil als Totalreservat bewahrten Umwelt konnte sich die Natur des Kaukasus in ihrer ursprünglichen Form erhalten. Sie beherbergt Hunderte von Relikten, Endemiker und einmalige Pflanzengesellschaften sowie Dutzende Tierarten, die in den Roten Büchern Russlands beziehungsweise der Welt vermerkt sind. Das Westkaukasische Biosphärenreservat erstreckt sich auf etwas weniger als 300000 Hektar über die Hochgebirgslandschaften bis 3360 Meter über dem Meerspiegel. Die ausgedehnten Wälder gehen in den Hochgebirgsregionen in Alpenwiesen und Gletscher, insgesamt 18 Quadratkilometer, über. Am Hang des Berges Fischt, des westlichsten der Hochgebirgsgipfel, liegt in 1980 Metern Höhe einer der niedrigsten Gletscher Europas. An den Berghängen im Reservat entspringen einige der wichtigsten Nebenflüsse des Kuban' sowie die Mzymta, die Sotschi und die Schache, die ins Schwarze Meer münden. In den Bergen findet man Dutzende Wasserfälle mit bis zu 100 und mehr Metern Fallhöhe. Viele Flüsse fließen stellenweise durch wilde Bergschluchten. Einige sind nur Forschergruppen zugänglich, andere liegen außerhalb des Totalreservats und sind beliebte Ausflugsziele. Die Kalkmassive im Biosphärenreservat sind reich an Karstbildungen und Höhlen, in deren Tiefen unterirdische Seen, Wasserfalle,
riesige Säle, Korallenstöcke, Stalagmiten und Stalaktiten Teil einer vor dem Auge verborgenen Zauberwelt sind. Die meisten der Höhlen sind erforscht, einige auch zugänglich. Die Spiegelaugen der Landschaft sind 130 von blühenden Blumenteppichen und den wilden Büschen des Kaukasischen Rhododendron eingefasste Bergseen. Ihre Farbe ändert sich im Verlauf des Tages von türkis zu dunkelblau und grauschwarz. Einer der größten und schönsten ist der Kardywatsch im Osten von Krasnaja Poljana. Der Hauptkamm des Großen Kaukasus ist eine Klimascheide zwischen den feuchten und warmen, vom Schwarzen Meer einströmenden Luftmassen und den trockenen, kühleren, im Winter eisigen Winden aus den nordöstlichen Steppen. Die Luft ist deshalb südwestlich des Hauptkammes bedeutend feuchter und die Niederschlagsmenge fast doppelt so hoch - bis zu 3000 Millimeter - wie in den nordöstlichen Gegenden. Im Winter steigt die Schneedecke mancherorts auf bis zu sieben Meter. Der letzte Schnee auf den Almen taut erst im Juni. Auf Firnschneefelder trifft man auch im Hochsommer. Für Geologen und Mineralogen besitzen die Berglandschaften des Westkaukasus den Ruf eines Museums unter freiem Himmel. Die Gebirgsrücken sind aus Kristallschiefer, Granit, Gneis, Kalk, Mergel, gerundeten Konglomeraten, Marmor und Sandstein zusammengesetzt. Auf einer Strecke von 200 bis 300 Kilometern von Nord nach Süd kann man fast alle Gesteinsschichten aus drei Milliarden Jahren Erdgeschichte erleben. In den Tälern finden sich Kies-, Lehm- und Kalkablagerungen, die von den Urmeeren stammen. Der Fist mit seinen rosa Felsen war ein riesiges Korallenriff. Von beeindruckender Artenvielfalt und teilweise außerordentlicher Schönheit ist die Pflanzenwelt. Man trifft im Biosphärenreservat auf bis zu 3000 verschiedene Arten. Dieser Reichtum erklärt sich daraus, dass der Kaukasuskamm die Scheide zwischen zwei in der Botanik als phytogeographische Provinzen bezeichneten Ökosystemen bildet. Das sind im Norden der Kuban' und im Süden die Kolchis. Zur Hochgebirgsflora gehören fast 1000 Farn- und Gefäßpflanzen. Mehr als ein Drittel sind kaukasische Endemiker, die nirgends sonst auf der Erde vorkommen. In den Wäldern gibt es fast 900 Pflanzenarten, wobei zu ihnen auch jene gezählt werden, die in den subtropischen kolchischen Vorgebirgen beheimatet sind. Die Laubwälder der unteren Regionen gehen ab 1500 Meter in Mischwälder über, in denen Nordmanntannen und Fichten überwiegen, manche mehr als 60 Meter hoch und mit Stämmen, deren Durchmesser zwei Meter überschreiten. In Höhenlagen zwischen 1500 und 1700 Metern treten immer mehr Lichtungen auf. Auf ihnen wachsen hochwüchsige Stauden, in denen ein Mensch zu Pferde zwischen Glockenblumen, Kreuzblütengewächsen, Eisenblüten, Herkuleskeulen und Blaubeersträuchern verschwinden würde. Auf den Wiesen, die von hier bis in 2500 Meter Höhe anzutreffen sind, wechseln sich Dutzende von Pflanzenarten im Blühen ab: Anemonen, Kornblumen in gelb, himmelblau und violett, rosa Kemulariellen und Schwertlilien. Gemeinsam bilden sie einen wunderschönen Blumenteppich. Ein Teil der Hänge ist mit am
Boden liegendem Wacholder und Rhododendron bedeckt. Im alpinen Wiesengürtel sind die Pflanzen sehr klein und an die Erde gedruckt. Hier wachsen unter anderem Enzian, Bergveilchen und Alpenastern, die große, grelle Blüten treiben. So artenreich wie die Pflanzenwelt ist auch die im Biosphärenreservat heimischen Tiere. Sie gehören zu drei zoogeographischen Unterregionen: der des Mittelmeers, der europäisch-sibirischen und der zentralasiatischen. Zu den 74 Säugern zählen Hirsche, Wisente, Gämsen, Braunbären, Wölfe, Schakale, Stein- und Waldmarder, Dachse und Füchse - jeweils mit ihren spezifisch kaukasischen Besonderheiten. Auch die Vogelwelt ist abwechslungsreich. Mit viel Glück kann man sie über den Felsen einen der ganz seltenen Gänsegeier kreisen sehen. Die Flügel dieser äußerst scheuen Nekrophagen haben eine Spannweite von bis zu 2,5 Metern. Etwas kleiner sind der Bart- und der Schmutzgeier. Auch der Steinadler und seine Verwandten reichen nicht an die Ausmaße des Gänsegeiers und des noch imposanteren Mönchsgeiers heran. Durch die Flusstäler führen die Vogelzugrouten der Wachteln, Schwalben und Segler. An manchen Tagen bekommt man Hunderte Bienenfresser und Schwarzmilane zu Gesicht. In den Wäldern und Rhododendronbüschen dominieren Mönchsgrasmücken, Rotkehlchen, Türkenkleiber, Fichtenkreuzschnabel, Mäusebussarde, Sperber und Waldkauze. Außerdem leben in der Region neun Arten Amphibien und 19 Arten Reptilien. Einige von ihnen sind im Roten Buch Russlands verzeichnet; zwei Drittel der Reptilien sind endemisch. Das Gift der seltenen kaukasischen Viper kann auch für den Menschen gefährlich werden. Der König unter den Tieren im Biosphärenreservat ist der kaukasische Wisent Der ausgewachsene Wisentbulle hat eine Widerristhöhe von 1,60 bis 1,95 Metern und ein Gewicht von 430 bis 1000 Kilogramm. Einst lebten Wisente und die mit ihnen verwandten, aber ausgestorbenen Auerochsen überall in Europa; heute sind sie allein im Kaukasus und in den Bjelowescher Urwäldern in Ostpolen anzutreffen. Zum Schutz des kaukasischen Wisents als Edelwild hatte die Zarenfamilie Ende des 19. Jahrhunderts den Westkaukasus zum kaiserlichen Jagdgebiet erklärt Der Bürgerkrieg dezimierte die Herden, denn das Fleisch der Tiere war begehrt 1927 wurde der letzte Bulle geschossen. Die kaukasischen Wisente galten als ausgestorben, aber das letzte Wort in ihrer Geschichte war noch nicht gesprochen. 1908 hatte der Zar dem Gründer und Direktor des Hamburger Zoos, Carl Hagenbeck, einen kaukasischen Wisentbullen mit Namen Kazan geschenkt. Er starb 1925. Einige seiner Nachfahren und andere Wisente mit „kaukasischem Blut“ aus den Bjelowescher Urwäldern sind die Urahnen der heute in den Bergen lebenden Wisente. Mittels selektiver Züchtung gelang es sowjetischen Wissenschaftlern ab Ende der 30er Jahre, aus ihnen die kaukasische Rasse zu rekonstruieren. In den 60-er Jahren besaßen die neugeborenen Wisente bereits fast alle Merkmale ihrer ausgerotteten Vorväter und -mütter. Die ersten Herden
wurden in die Wälder entlassen, wo sie sich schnell vermehrten. Ende der 80er Jahre sollen es bereits rund 900 Tiere gewesen sein. Fragen zur Selbstkontrolle: 1. Was für ein Gebirge ist der Kaukasus? 2. Wie alt ist der Kaukasus? 3. Wie heißt der größte Berg des Kaukasus? 4. Sprechen Sie vom kaukasischen Biosphärenreservat. 5. Beschreiben Sie Flora und Fauna des Kaukasus. Aufgaben: 1. Lesen und übersetzen Sie ins Russische. 2. Erklären Sie die fett gedruckten Vokabeln. Der Eiben- und Buchsbaumhain Der Eiben-und Buchsbaumhain ist ein einzigartiges Naturmuseum, das am süd-östlichen Hang des Berges Akhun, 2 km von Khosta entfernt, liegt. Im Jahr 1930 wurde der eine Fläche von 300 Hektar einnehmende Hain als Naturschutzgebiet erklärt und ist jetzt ein Teil des Kaukasischen Staatlichen Biosphärenreservates. Etwa 400 Pflanzenarten wachsen im Hain. Hier können Sie eine mächtige 2000-jährige Eibe, die eine Höhe von 30 Metern erreicht, eine 400-jährige Buche, hohle alte Linden, deren Höhlungen eine große Gruppe von Touristen beinhalten können, pontische Alpenrose, Efeu Kolchis, tropische Pilze, Blumen, Orchideen sehen. Der Hauptwert dieses Schutzgebietes sind die Endemiker Eiben und Buchsbäume, deren Holzarten unpassierbare Flächen bilden. Riesige 700-800jährige Bäume des Haines sind mit Moos bedeckt. Selbst an einem sonnigen Tag herrscht hier eine besondere grünliche Dämmerung.
Vorlesung 3. Die Geschichte der Schwarzmeerküste Die ältesten menschlichen Siedlungsspuren belegen, dass der Mensch dieses Gebiet für sich etwa 500000 Jahre vor Christus eroberte. In der Bronzezeit, im 3, Jahrtausend vor Christus, entstanden Ackerbau und Viehzucht. Mit der Majkopkultur, benannt nach den archäologischen Funden um die Hauptstadt der Adygeischen Autonomen Republik Majkop, erreichen Kultur, Kunst und Kultus eine frühe Blüte in der Region. Ein Rätsel aus der europäischen Bronzezeit geben bis heute die auch an der Schwarzmeerküste anzutreffenden sogenannten Dolmen auf. Im 7. Jahrhundert vor Christus kamen griechische Kaufleute an die Küsten, fast in jeder Bucht bis zur nördlichen Halbinsel Taman' errichten die griechischen Seefahrer ihre Kolonien, die vor allem vom Handel profitierten. Die ersten slawischen Siedler kamen im 10. Jahrhundert mit dem Kiewer Fürsten Mstyslav, der auf der Halbinsel Taman' sein Fürstentum mit dem merkwürdigen Namen Tmutarakan schuf. Der Begriff Tmutarakan wird bis heute ohne konkreten Regionalbezug in der russischen Sprache als Inbegriff für tiefste, hinterwäldlerische Provinz verwendet. Tm 18. Jahrhundert begannen die Auseinandersetzungen zwischen dem türkischen Sultan und dem rassischen Zaren, die in den folgenden zwei Jahrhunderten insgesamt sechs Kriege nach sich zogen. Rätselhafte Dolmen Eines der faszinierendsten Zeugnisse früher Kulturen im Westkaukasus sind die Dolmen. Dolmen gibt es in Westeuropa, im Kaukasus, Indien, Japan, Korea und Nordafrika, die ältesten sind die in Portugal. Die Dolmen im Westkaukasus werden der Majkopkultur zugerechnet, sind also um die 5000 Jahre alt. Das Wort stammt aus dem bretonischen und bedeutet „steinerner Tisch“. Gebaut wurden die Dolmen in der Zeit des Megalithikums, des Steinzeitalters an der Schwelle zur nachfolgenden Ära der Metallverarbeitung. Dolmen sind Bauten aus zusammengesetzten Steinquadern, die in der wissenschaftlichen Literatur auch als Hünengräber bezeichnet werden. Die Adygeer, die „Ureinwohner“ an der Küste des Schwarzen Meeres zwischen Sotschi und Anapa, erzählen ihre Legende über die Entstehung der kaukasischen Dolmen: einst sei die Erde von Zwergen und Riesen bewohnt gewesen. Während die Zwerge auf ihren Hasen ritten, liebten es die Riesen in ihrem kraftstrotzenden Übermut, riesige Felsblocken und entwurzelte Bäume durch die Gegend zu werfen. Die listigen Zwerge nun überzeugten die kindischen Riesen, ihnen steinerne Behausungen zu bauen. So entstanden die Dolmen mit ihren kreisrunden Öffnungen. Eine der Lieblingsbeschäftigungen der Zwerge war es, im Hasengalopp an ihren Behausungen vorbeizureiten und mit dem Pfeil die Öffnung zu treffen. Im Zentrum der Dolmenforschung aber stehen vor allem die Herkunft und mehr noch der Zweck, den diese eigenartigen Bauwerke erfüllten. Die Existenz
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