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Регионоведение / Heimatkunde

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Пособие представляет собой курс лекций на немецком языке с вопросами для организации самостоятельной работы студентов по дисциплине «Регионоведение». Рассматриваются такие темы как: история Краснодарского края и г. Сочи, традиции и обычаи региона, флора и фауна, достопримечательности города. Предназначен для студентов, обучающихся по направлению 44.03.01 и 44.03.05 «Педагогическое образование с двумя профилями подготовки». «Иностранный язык и иностранный язык».
Березовская, Л. Г. Регионоведение / Heimatkunde : курс лекций / Л. Г. Березовская. - Москва : ФЛИНТА, 2021. - 26 с. - ISBN 978-5-9765-4707-0. - Текст : электронный. - URL: https://znanium.com/catalog/product/1851747 (дата обращения: 20.04.2024). – Режим доступа: по подписке.
Фрагмент текстового слоя документа размещен для индексирующих роботов. Для полноценной работы с документом, пожалуйста, перейдите в ридер.
Л.Г. Березовская 

РЕГИОНОВЕДЕНИЕ 
______________

HEIMATKUNDE 

Курс лекций для самостоятельной работы студентов

Москва
Издательство «ФЛИНТА»
2021

УДК 811.112.2
ББК  63.52+81.432.4
         Б48

Рецензенты: 
к. филол. н., зав. кафедрой основ немецкого языка ПГУ, г. Пятигорск 
Н.С. Шавкун 

к. пед. н., преп. кафедры романо-германской и русской филологии 
Е.Н. Ткаченко 

Березовская Л.Г.
Регионоведение / Heimatkunde: курс лекций / Л.Г. Березовская. − 
Москва : ФЛИНТА, 2021. – 26 с. – ISBN 978-5-9765-4707-0. – Текст : 
электронный.

Пособие представляет собой курс лекций на немецком языке с 
вопросами для организации самостоятельной работы студентов по 
дисциплине «Регионоведение». Рассматриваются такие темы как: 
история Краснодарского края и г. Сочи, традиции и обычаи региона, 
флора и фауна, достопримечательности города. 
Предназначен для студентов, обучающихся по направлению 
44.03.01 
и 
44.03.05 
«Педагогическое 
образование 
с 
двумя 
профилями подготовки», «Иностранный язык и иностранный язык». 

УДК 811.112.2
ББК  63.52+81.432.4 

© ФГБОУ ВО «СГУ», 2018 
© Березовская Л.Г., 2018 

Б48

ISBN 978-5-9765-4707-0

Оглавление 

Vorlesung 1. Das Schwarze Meer………………………………………...4 
Vorlesung 2. Der Kaukasus ………………………………………….…10 
Vorlesung 3. Die Geschichte der Schwarzmeerküste…………………...18 
Vorlesung 4. Der Balneologische Kurort Sotschi…………………….…29 
Vorlesung 5. Sehenswertes in Sotschi……………………………….….36 
Vorlesung 6. Der Park Dendrarium……………………………………..44 
Библиографический список ………………………………….…...…49 

Vorlesung 1. Das Schwarze Meer 

Die Geschichte des Schwarzen Meeres 

Das Schwarze Meer ist ein Nebenmeer des östlichen Mittelmeeres und 

nimmt eine Fläche von etwa 424000 Quadratkilometern ein. Es hat in der oberen 
Wasserschicht einen relativ niedrigen Salzgehalt von etwa 17 Promille. In den 
tieferen Schichten des Meeres, unter etwa 150 Metern, ist der Salzgehalt etwas 
höher. Die tiefste Stelle misst 2244 Meter, im zentralen Becken beträgt sie etwa 
1830 Meter. Die Senke, in der es sich befindet, entstand zeitgleich mit dem 
Kaukasus. 

Für die Entstehung des Namens „Schwarzes Meer“ gibt es verschiedene Theo
rien. Die alte griechische Bezeichnung lautete „pontos axeinos“ (unwirtliches 
Meer). 

Der türkische Name lautet „Kara dengiz“ und bedeutet schwarzes, 

unwirtliches Meer. Vielleicht bezogen sich die Türken damit auf die häufigen 
Stürme, die besonders im Winter toben und während derer sich das Wasser 
dunkelviolett, fast schwarz färbt. Selbst bei leichter Brise kann ein beträchtlicher 
Wellengang entstehen. Hydrologen bestehen darauf, dass sich im Namen die 
Eigenschaft des Meerwassers widerspiegelt, versenkte metallene Gegenstände 
schwarz zu verfärben. Und letztendlich haben auch die Araber ein Wort 
mitzureden: Bei ihnen bedeutet der Begriff für „schwarz“ zugleich auch 
„Norden“. Demzufolge wäre das Schwarze Meer das Nördliche Meer, was aus 
ihrer Sicht nachvollziehbar ist. 

Das Schwarze Meer ist mit seinem Alter von geschätzt maximal 8000 Jahren 

eines der jüngsten Meere. Nicht nur der Argonauten-Mythos bezieht sich auf die 
von den „Barbaren“ bevölkerten Nordostküsten, sondern auch eine ganze Reihe 
weiterer bemerkenswerter Legenden wie jene über die Amazonen, Demeter und 
ihre Tochter Persephone sowie Medea. Das Schwarze Meer kreuzten schon im 
Altertum die Nord-Süd- und Ost-West-Handelsstraßen. Im 19. Jahrhundert war 
es der Schauplatz europäischer Großmachtkonflikte. Die Meerenge des 
Bosporus besitzt als einzige Verbindungsstraße zu den Weltmeeren eine 
strategische Bedeutung. 

Vor der Flutung des Binnensees durch die hereinbrechenden Wassermassen 

aus dem Mittelmeer floss auch die Wolga, die heute in das Kaspische Meer 
mündet, ins Schwarze Meer. Die Versalzung des Schwarzen Meeres war eine 
ökologische Katastrophe von ungeheurem Ausmaß. Die Fauna und Flora des 
Süßwassers starb ab und wurde erst allmählich durch das salzige Meerwasser 
bevorzugende Arten ersetzt. Riesige Mengen bioorganischer Überreste sanken 
auf den Meerboden, wo sie Bakterien in einfache organische Verbindungen 
zersetzten. 
Im 
Meerwasser 
bilden 
diese 
Verbindungen 
freie 

Schwefelwasserstoffe, die jedes Leben im Keim ersticken. Zwischen den oberen 
Wasserschichten, die sich zwar im Sommer erwärmen, aber im Winter nie unter 

sechs Grad abkühlen, und den unteren Wassermassen besteht so gut wie kein 
Austausch. Damit gelangt auch kein Sauerstoff in die Tiefen des Meeres. Ab 
einer bestimmten Tiefe gibt es deshalb im Schwarzen Meer kein organisches 
Leben, bis auf einige primitive Lebewesen. Die Genesis des schwefelhaltigen 
Mineralwassers von Sotschi-Matsesta erklärt sich aus dieser Eigenart des 
Schwarzen Meeres. 

Flora und Fauna 

Die Pflanzen- und Tierwelt im Schwarzen Meer ist vielfältig, unter ihnen 

150 Algenarten. In Ufernähe wächst das mit den Laichkräutern des Süßwassers 
verwandte Seegras; getrocknet ist es ein ausgezeichnet wärmeisolierendes Material. Mehr als 1500 verschiedene Tiere sind im Schwarzen Meer beheimatet, 
unter ihnen die Mollusken: Austern, Mies- und Kammmuscheln und die Rapane, 
ein in den  
60-er Jahren aus dem Fernen Osten eingeschlepptes Weichtier. Die Rapane
ernähren sich von Austern und Miesmuscheln und bedrohen deren Bestände.
Mit einigem Glück trifft man auf Ohrenquallen, Seeschildkröten und drei Arten
von Krabben, die bis zu 20 Zentimeter groß werden. Zu den 180 Fischarten
gehören der Hausen (Beluga), Stör, Sternhausen, Hering, Anchovis, Meeräsche,
Meerbarbe, Stockfisch, Makrele, Flunder und Thunfisch. Letzterer gehört mit
Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 75 Stundenkilometern zu den schnellsten
Fischen der Meere. Überholt wird er im Schwarzen Meer nur von den
Schwertfischen. Diese erreichen bis zu fünf Metern in der Länge und wiegen
ausgewachsen etwa 350 Kilogramm. Der Schwertfisch legt bis zu 100
Kilometern in der Stunde zurück. Mit seinem schwertähnlichen Schwanz ist er
in der Lage, die Bordwände kleinerer Schiffe zu durchstoßen.

Beliebt ist das Schwarze Meer bei Naturfreunden für seine Delphine. Ins
gesamt 22 Gattungen und 50 Arten gibt es weltweit; nur drei davon im Schwarzen Meer. Der große Tümmler misst erwachsen drei bis vier Metern und wird 
bis zu 300 Kilogramm schwer. Der kleine Tümmler, auch Blauwal genannt, 
wird maximal ein Meter lang und wiegt bis zu 30 Kilogramm. Am weitesten 
verbreitet ist der gewöhnliche Delphin, der ein Gewicht von 30 bis zu 60 
Kilogramm erreicht. Begehrt wegen seines Trans und seiner Haut wurden in 
manchen Jahren so viele Tiere gefangen, so dass sich die Populationen, 
besonders des großen Tümmlers, bis zu einem kritischen Punkt verkleinerten. 
Seit Ende der 80-er Jahre stehen Delphine unter Naturschutz. Das gleiche trifft 
auf den Hausen zu, der wegen seines Geschmacks und des Kaviars einer der 
beliebtesten Fische ist. Er ist vom Aussterben bedroht. In Adler, Nebug, 
Gelendshik und bei Anapa gibt es Delphinarien. 

Vor allem im Norden des Schwarzen Meeres und am Asowschen Meer trifft 

man auf große Vogelkolonien, vor allem Möwen, Enten, Pelikane und 
Kormorane. Zugvogelschwärme nutzen diese Gegend als Rastpunkt. 

Im Schwarzen Meer gibt es kaum Inseln. Die größte von ihnen ist die Schlan
geninsel, einige Kilometer vor der Donaumündung. Sie gilt als der Geburtsort 
des Achilles, eines der Helden der Ilias. 

 

Fragen zur Selbstkontrolle: 
1. Wie bekam das Schwarze Meer seinen Namen? 
2. Wie alt ist das Schwarze Meer? 
3. Welche Mythen und Legenden beziehen sich auf die Schwarzmeerküste? 
4. Wie beeinflusste die Versalzung des Schwarzen Meeres Flora und Fauna? 
5. Beschreiben Sie Flora und Fauna des Schwarzen Meeres. 
 
Aufgaben: 
1. Lesen und übersetzen Sie ins Russische. 
2. Erklären Sie die fett gedruckten Vokabeln. 
 

Der Seehafen 

 

Der Seehafen ist ein wunderbares Projekt, das 1955 abgewickelt wurde 

und dem Architekten Lev Karlik, dem Akademiker Karo Alabjan und dem 
Ingenieur Alexander Kuzmin zu zuschreiben ist. Heutzutage ist dieser Seehafen 
der Hauptausgangspunkt von Schiffsrundfahrten, sowie Fähren im Schwarzen 
Meer. Das Gebäude des Seehafens ist eine zweistöckige Struktur mit einem 
glänzenden 70-Meter hohen Turm, den Skulpturen, die die Jahreszeiten 
symbolisieren, und einem Denkmal der Göttin der Navigation Isis zu Ehren. 

Das Gebäude des Seehafens kann als eines der schönsten Gebäude in 

Sotschi bezeichnet werden. In der Nähe des Hafens gibt es eine kleine 
Grünanlage, in der Himalaya-Zedern, Palmen und Rosen wachsen, und am 
flachen Kai gibt es immer große Schwärme von hungrigen Möwen und Enten. 
Heutzutage ist der Sotschier Seehafen ein Baudenkmal von föderaler Bedeutung. 
 
 
 

Vorlesung 2. Der Kaukasus 

 

Der Kaukasushauptkamm ist die Grenze zwischen Russland einerseits und 

Georgien und Aserbaidschan andererseits. Der Hauptkamm hat eine Länge von 
1100 Kilometer und verbindet das Schwarze Meer mit dem Kaspischen. Die 
Gebiete nördlich werden in der Fachliteratur als Ciskaukasien bezeichnet, die 
südlich als Transkaukasien. Die Berge steigen im Norden allmählich an und 
fallen nach Süden schroff und abrupt ab. 

In den Überlegungen über die Grenze zwischen Europa und Asien spielte 

der Kaukasus als natürliche Barriere stets eine entscheidende Rolle. Schon für 
die Griechen endete am Kaukasus ihre Welt. 

Der Kaukasus gilt seit jeher als „Berg der Sprachen“, insbesondere der 

seitdem 19. Jahrhundert zu Russland gehörende Nordkaukasus. Dort trifft man 
auf indoeuropäische (Russisch, Ossetisch) und nordkaukasische Sprachen mit 
zahlreichen 
Untergruppen 
sowie 
auf 
turksprachige 
(aserbaidschanisch, 

balkarisch) Gebiete. Die Sprache der Adygeer gehört zur nordkaukasischen 
Sprachgruppe, ihrem westlichen Zweig. Zu dieser Gruppe gehört auch die 
Sprache der Abchasier. Die vierte kaukasische Sprachgruppe ist Kartvelisch, die 
Sprache der Georgier. 

In der Hochgebirgslandschaft des Westkaukasus auf dem Territorium der 

Adygeischen Autonomen Republik und des Verwaltungsbezirks von Krasnodar 
befindet sich das weltweit bekannte Staatliche Kaukasische Biosphärenreservat. 
Es wurde 1924 zum „Erhalt der Gebirgswälder und des alpinen Gürtels mit den 
dort vorkommenden Tieren und Pflanzen“ als Naturschutzpark gegründet. Ende 
der 70-er Jahre erfolgte die Aufnahme in das UNESCO-Programm „Mensch und 
Biosphären“. Was das Biosphärenreservat auszeichnet, ist die enorm große 
Artenvielfalt der Fauna und Flora. Nur in dieser zum Teil als Totalreservat 
bewahrten Umwelt konnte sich die Natur des Kaukasus in ihrer ursprünglichen 
Form erhalten. Sie beherbergt Hunderte von Relikten, Endemiker und einmalige 
Pflanzengesellschaften sowie Dutzende Tierarten, die in den Roten Büchern 
Russlands beziehungsweise der Welt vermerkt sind. 

Das Westkaukasische Biosphärenreservat erstreckt sich auf etwas weniger 

als 300000 Hektar über die Hochgebirgslandschaften bis 3360 Meter über dem 
Meerspiegel. Die ausgedehnten Wälder gehen in den Hochgebirgsregionen in 
Alpenwiesen und Gletscher, insgesamt 18 Quadratkilometer, über. Am Hang des 
Berges Fischt, des westlichsten der Hochgebirgsgipfel, liegt in 1980 Metern 
Höhe einer der niedrigsten Gletscher Europas. An den Berghängen im Reservat 
entspringen einige der wichtigsten Nebenflüsse des Kuban' sowie die Mzymta, 
die Sotschi und die Schache, die ins Schwarze Meer münden. In den Bergen 
findet man Dutzende Wasserfälle mit bis zu 100 und mehr Metern Fallhöhe. 
Viele Flüsse fließen stellenweise durch wilde Bergschluchten. Einige sind nur 
Forschergruppen zugänglich, andere liegen außerhalb des Totalreservats und 
sind beliebte Ausflugsziele. Die Kalkmassive im Biosphärenreservat sind reich 
an Karstbildungen und Höhlen, in deren Tiefen unterirdische Seen, Wasserfalle, 

riesige Säle, Korallenstöcke, Stalagmiten und Stalaktiten Teil einer vor dem 
Auge verborgenen Zauberwelt sind. Die meisten der Höhlen sind erforscht, 
einige auch zugänglich. Die Spiegelaugen der Landschaft sind 130 von 
blühenden Blumenteppichen und den wilden Büschen des Kaukasischen 
Rhododendron eingefasste Bergseen. Ihre Farbe ändert sich im Verlauf des 
Tages von türkis zu dunkelblau und grauschwarz. Einer der größten und 
schönsten ist der Kardywatsch im Osten von Krasnaja Poljana. 

Der Hauptkamm des Großen Kaukasus ist eine Klimascheide zwischen 

den feuchten und warmen, vom Schwarzen Meer einströmenden Luftmassen 
und den trockenen, kühleren, im Winter eisigen Winden aus den nordöstlichen 
Steppen. Die Luft ist deshalb südwestlich des Hauptkammes bedeutend feuchter 
und die Niederschlagsmenge fast doppelt so hoch - bis zu 3000 Millimeter - wie 
in den nordöstlichen Gegenden. Im Winter steigt die Schneedecke mancherorts 
auf bis zu sieben Meter. Der letzte Schnee auf den Almen taut erst im Juni. Auf 
Firnschneefelder trifft man auch im Hochsommer. 

Für Geologen und Mineralogen besitzen die Berglandschaften des 

Westkaukasus den Ruf eines Museums unter freiem Himmel. Die Gebirgsrücken 
sind 
aus 
Kristallschiefer, 
Granit, 
Gneis, 
Kalk, 
Mergel, 
gerundeten 

Konglomeraten, Marmor und Sandstein zusammengesetzt. Auf einer Strecke 
von 200 bis 300 Kilometern von Nord nach Süd kann man fast alle 
Gesteinsschichten aus drei Milliarden Jahren Erdgeschichte erleben. In den 
Tälern finden sich Kies-, Lehm- und Kalkablagerungen, die von den Urmeeren 
stammen. Der Fist mit seinen rosa Felsen war ein riesiges Korallenriff. 

Von beeindruckender Artenvielfalt und teilweise außerordentlicher 

Schönheit ist  die Pflanzenwelt. Man trifft im Biosphärenreservat auf bis zu 
3000 verschiedene Arten. Dieser Reichtum erklärt sich daraus, dass der 
Kaukasuskamm 
die 
Scheide 
zwischen 
zwei 
in 
der 
Botanik 
als 

phytogeographische Provinzen bezeichneten Ökosystemen bildet. 

Das sind im Norden der Kuban' und im Süden die Kolchis. Zur 

Hochgebirgsflora gehören fast 1000 Farn- und Gefäßpflanzen. Mehr als ein 
Drittel sind kaukasische Endemiker, die nirgends sonst auf der Erde 
vorkommen. In den Wäldern gibt es fast 900 Pflanzenarten, wobei zu ihnen auch 
jene gezählt werden, die in den subtropischen kolchischen Vorgebirgen 
beheimatet sind. Die Laubwälder der unteren Regionen gehen ab 1500 Meter in 
Mischwälder über, in denen Nordmanntannen und Fichten überwiegen, manche 
mehr als 60 Meter hoch und mit Stämmen, deren Durchmesser zwei Meter 
überschreiten. In Höhenlagen zwischen 1500 und 1700 Metern treten immer 
mehr Lichtungen auf. Auf ihnen wachsen hochwüchsige Stauden, in denen ein 
Mensch 
zu 
Pferde 
zwischen 
Glockenblumen, 
Kreuzblütengewächsen, 

Eisenblüten, Herkuleskeulen und Blaubeersträuchern verschwinden würde. Auf 
den Wiesen, die von hier bis in 2500 Meter Höhe anzutreffen sind, wechseln 
sich Dutzende von Pflanzenarten im Blühen ab: Anemonen, Kornblumen in 
gelb, himmelblau und violett, rosa Kemulariellen und Schwertlilien. Gemeinsam 
bilden sie einen wunderschönen Blumenteppich. Ein Teil der Hänge ist mit am 

Boden liegendem Wacholder und Rhododendron bedeckt. Im alpinen 
Wiesengürtel sind die Pflanzen sehr klein und an die Erde gedruckt. Hier 
wachsen unter anderem Enzian, Bergveilchen und Alpenastern, die große, grelle 
Blüten treiben. 

So artenreich wie die Pflanzenwelt ist auch die im Biosphärenreservat 

heimischen Tiere. Sie gehören zu drei zoogeographischen Unterregionen: der 
des Mittelmeers, der europäisch-sibirischen und der zentralasiatischen. Zu den 
74 Säugern zählen Hirsche, Wisente, Gämsen, Braunbären, Wölfe, Schakale, 
Stein- und Waldmarder, Dachse und Füchse - jeweils mit ihren spezifisch kaukasischen Besonderheiten. 

Auch die Vogelwelt ist abwechslungsreich. Mit viel Glück kann man sie 

über den Felsen einen der ganz seltenen Gänsegeier kreisen sehen. Die Flügel 
dieser äußerst scheuen Nekrophagen haben eine Spannweite von bis zu 2,5 
Metern. Etwas kleiner sind der Bart- und der Schmutzgeier. Auch der Steinadler 
und seine Verwandten reichen nicht an die Ausmaße des Gänsegeiers und des 
noch imposanteren Mönchsgeiers heran. Durch die Flusstäler führen die 
Vogelzugrouten der Wachteln, Schwalben und Segler. An manchen Tagen 
bekommt man Hunderte Bienenfresser und Schwarzmilane zu Gesicht. In den 
Wäldern 
und 
Rhododendronbüschen 
dominieren 
Mönchsgrasmücken, 

Rotkehlchen, Türkenkleiber, Fichtenkreuzschnabel, Mäusebussarde, Sperber 
und Waldkauze. 

Außerdem leben in der Region neun Arten Amphibien und 19 Arten 

Reptilien. Einige von ihnen sind im Roten Buch Russlands verzeichnet; zwei 
Drittel der Reptilien sind endemisch. Das Gift der seltenen kaukasischen Viper 
kann auch für den Menschen gefährlich werden. 

Der König unter den Tieren im Biosphärenreservat ist der kaukasische 

Wisent Der ausgewachsene Wisentbulle hat eine Widerristhöhe von 1,60 bis 
1,95 Metern und ein Gewicht von 430 bis 1000 Kilogramm. Einst lebten 
Wisente und die mit ihnen verwandten, aber ausgestorbenen Auerochsen überall 
in Europa; heute sind sie allein im Kaukasus und in den Bjelowescher 
Urwäldern in Ostpolen anzutreffen. Zum Schutz des kaukasischen Wisents als 
Edelwild hatte die Zarenfamilie Ende des 19. Jahrhunderts den Westkaukasus 
zum kaiserlichen Jagdgebiet erklärt Der Bürgerkrieg dezimierte die Herden, 
denn das Fleisch der Tiere war begehrt 1927 wurde der letzte Bulle geschossen. 
Die kaukasischen Wisente galten als ausgestorben, aber das letzte Wort in ihrer 
Geschichte war noch nicht gesprochen. 1908 hatte der Zar dem Gründer und 
Direktor des Hamburger Zoos, Carl Hagenbeck, einen kaukasischen 
Wisentbullen mit Namen Kazan geschenkt. Er starb 1925.  

Einige seiner Nachfahren und andere Wisente mit „kaukasischem Blut“ 

aus den Bjelowescher Urwäldern sind die Urahnen der heute in den Bergen 
lebenden Wisente. Mittels selektiver Züchtung gelang es sowjetischen 
Wissenschaftlern ab Ende der 30er Jahre, aus ihnen die kaukasische Rasse zu 
rekonstruieren. In den 60-er Jahren besaßen die neugeborenen Wisente bereits 
fast alle Merkmale ihrer ausgerotteten Vorväter und -mütter. Die ersten Herden 

wurden in die Wälder entlassen, wo sie sich schnell vermehrten. Ende der 80er 
Jahre sollen es bereits rund 900 Tiere gewesen sein. 

 
Fragen zur Selbstkontrolle: 
1. Was für ein Gebirge ist der Kaukasus? 
2. Wie alt ist  der Kaukasus? 
3. Wie heißt der größte Berg des Kaukasus? 
4. Sprechen Sie vom kaukasischen Biosphärenreservat. 
5. Beschreiben Sie Flora und Fauna des Kaukasus. 
 
Aufgaben: 
 
1. Lesen und übersetzen Sie ins Russische. 
2. Erklären Sie die fett gedruckten Vokabeln. 
 

Der Eiben- und Buchsbaumhain 

 

Der Eiben-und Buchsbaumhain ist ein einzigartiges Naturmuseum, das am 

süd-östlichen Hang des Berges Akhun, 2 km von Khosta entfernt, liegt. Im Jahr 
1930 wurde der eine Fläche von 300 Hektar einnehmende Hain als 
Naturschutzgebiet erklärt und ist jetzt ein Teil des Kaukasischen Staatlichen 
Biosphärenreservates. 

Etwa 400 Pflanzenarten wachsen im Hain. Hier können Sie eine mächtige 

2000-jährige Eibe, die eine Höhe von 30 Metern erreicht, eine 400-jährige 
Buche, hohle alte Linden, deren Höhlungen eine große Gruppe von Touristen 
beinhalten können, pontische Alpenrose, Efeu Kolchis, tropische Pilze, Blumen, 
Orchideen sehen.  

Der Hauptwert dieses Schutzgebietes sind die Endemiker Eiben und 

Buchsbäume, deren Holzarten unpassierbare Flächen bilden. Riesige 700-800jährige Bäume des Haines sind mit Moos bedeckt. Selbst an einem sonnigen Tag 
herrscht hier eine besondere grünliche Dämmerung. 
 
 
 

Vorlesung 3. Die Geschichte der Schwarzmeerküste 

 

Die ältesten menschlichen Siedlungsspuren belegen, dass der Mensch 

dieses Gebiet für sich etwa 500000 Jahre vor Christus eroberte. In der 
Bronzezeit, im 3, Jahrtausend vor Christus, entstanden Ackerbau und Viehzucht. 
Mit der Majkopkultur, benannt nach den archäologischen Funden um die 
Hauptstadt der Adygeischen Autonomen Republik Majkop, erreichen Kultur, 
Kunst und Kultus eine frühe Blüte in der Region. Ein Rätsel aus der 
europäischen Bronzezeit geben bis heute die auch an der Schwarzmeerküste 
anzutreffenden sogenannten Dolmen auf. 

Im 7. Jahrhundert vor Christus kamen griechische Kaufleute an die 

Küsten, fast in jeder Bucht bis zur nördlichen Halbinsel Taman' errichten die 
griechischen Seefahrer ihre Kolonien, die vor allem vom Handel profitierten. 
Die ersten slawischen Siedler kamen im 10. Jahrhundert mit dem Kiewer Fürsten Mstyslav, der auf der Halbinsel Taman' sein Fürstentum mit dem merkwürdigen Namen Tmutarakan schuf. Der Begriff Tmutarakan wird bis heute ohne 
konkreten Regionalbezug in der russischen Sprache als Inbegriff für tiefste, 
hinterwäldlerische Provinz verwendet. Tm 18. Jahrhundert begannen die 
Auseinandersetzungen zwischen dem türkischen Sultan und dem rassischen 
Zaren, die in den folgenden zwei Jahrhunderten insgesamt sechs Kriege nach 
sich zogen. 

 

Rätselhafte Dolmen 

 

Eines der faszinierendsten Zeugnisse früher Kulturen im Westkaukasus sind die 
Dolmen. Dolmen gibt es in Westeuropa, im Kaukasus, Indien, Japan, Korea und 
Nordafrika, die ältesten sind die in Portugal. Die Dolmen im Westkaukasus 
werden der Majkopkultur zugerechnet, sind also um die 5000 Jahre alt. Das 
Wort stammt aus dem bretonischen und bedeutet „steinerner Tisch“. Gebaut 
wurden die Dolmen in der Zeit des Megalithikums, des Steinzeitalters an der 
Schwelle zur nachfolgenden Ära der Metallverarbeitung. Dolmen sind Bauten 
aus zusammengesetzten Steinquadern, die in der wissenschaftlichen Literatur 
auch als Hünengräber bezeichnet werden. Die Adygeer, die „Ureinwohner“ an 
der Küste des Schwarzen Meeres zwischen Sotschi und Anapa, erzählen ihre 
Legende über die Entstehung der kaukasischen Dolmen: einst sei die Erde von 
Zwergen und Riesen bewohnt gewesen. Während die Zwerge auf ihren Hasen 
ritten, liebten es die Riesen in ihrem kraftstrotzenden Übermut, riesige 
Felsblocken und entwurzelte Bäume durch die Gegend zu werfen. Die listigen 
Zwerge nun überzeugten die kindischen Riesen, ihnen steinerne Behausungen zu 
bauen. So entstanden die Dolmen mit ihren kreisrunden Öffnungen. Eine der 
Lieblingsbeschäftigungen der Zwerge war es, im Hasengalopp an ihren 
Behausungen vorbeizureiten und mit dem Pfeil die Öffnung zu treffen. 

Im Zentrum der Dolmenforschung aber stehen vor allem die Herkunft und 

mehr noch der Zweck, den diese eigenartigen Bauwerke erfüllten. Die Existenz 

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