Книжная полка Сохранить
Размер шрифта:
А
А
А
|  Шрифт:
Arial
Times
|  Интервал:
Стандартный
Средний
Большой
|  Цвет сайта:
Ц
Ц
Ц
Ц
Ц

«Карлик Нос» и другие любимые сказки

Покупка
Артикул: 721063.01.99
Доступ онлайн
350 ₽
В корзину
В книгу для чтения включены 7 сказок немецкого писателя-романтика Вильгельма Гауфа (1802-1827): „Die Geschichte von Kalif Storch", „Das Marchen vom falschen Prinzen", „Der Scheik von Alessandria und seine Sklaven", „Der Zwerg Nase", „Der Affe als Mensch", „Die Geschichte Almansors", „Die Sage vom Hirsch-guldcn". Издание содержит краткую информацию о жизни Гауфа, комментарий к сказкам, а также словарь лексики, необходимой для понимания и пересказа текстов. Книга адресуется всем, кто изучает немецкий язык, в первую очередь, студентам и школьникам старших классов.
Гауф, В. «Карлик Нос» и другие любимые сказки : книга для чтения на немецком языке : пособие / В. Гауф. — Cанкт-Петербург : КАРО, 2014. — 256 с. — (Klassische Litcratur). - ISBN 978-5-9925-0494-1. - Текст : электронный. - URL: https://znanium.com/catalog/product/1048363 (дата обращения: 29.03.2024). – Режим доступа: по подписке.
Фрагмент текстового слоя документа размещен для индексирующих роботов. Для полноценной работы с документом, пожалуйста, перейдите в ридер.
УДК 372.8
ББК 81.2 Нем93
          Г 24

© КАРО, 2004
ISBN 9785992504941

Гауф В.

Г 24
«Карлик Нос» и другие любимые сказки: Книга
для чтения на немецком языке. —  СПб.: КАРО, 2014. —
256 с. — (Серия „Klassische Literatur“).

ISBN 9785992504941.

В книгу для чтения включены 7 сказок немецкого писателяромантика Вильгельма Гауфа (1802–1827): „Die Geschichte von
Kalif Storch“, „Das Märchen vom falschen Prinzen“, „Der Scheik
von Alessandria und seine Sklaven“, „Der Zwerg Nase“, „Der Affe
als Mensch“, „Die Geschichte Almansors“, „Die Sage vom Hirschgulden“.
Издание содержит краткую информацию о жизни Гауфа,
комментарий к сказкам, а также словарь лексики, необходимой
для понимания и пересказа текстов.
Книга адресуется всем, кто изучает немецкий язык, в
первую очередь, студентам и школьникам старших классов.

УДК 372.8
ББК 81.2 Нем93

Wilhelm Hauff, ein Märchendichter aus dem Geist
von Grimms Märchen, Dichter schwäbischer Landschaft
und schwäbischen Volksgemüts, wurde am 29. November
1802 in Stuttgart als Sohn eines Württemberger Beamten
geboren.
1820–1824 studierte er Theologie am Tübinger Stift,
der theologischen Fakultät der Tübinger Universität —
jener berühmten Lehranstalt, aus der Hölderlin, Hegel und
Schelling einst hervorgegangen waren. In der Novelle „Die
letzten Ritter von Marienburg“ wird Tübinger Stift als „eine
Pflanzschule für tiefe Gelehrsamkeit“ bezeichnet. Während des Studiums wurde Hauff Mitglied der studentischen Burschenschaft und trat auf deren Versammlungen
mit feurigen Reden über die demokratische Umgestaltung
Deutschlands auf.
Nach der Absolvierung der Universität und Erlangung
der Doktorwürde wurde Hauff Lehrer und Erzieher im
Hause des hochgestellten Hofbeamten Hügel. Diese Arbeit ließ ihm genug Zeit für sein literarisches Schaffen
übrig. Bereits 1825 erschienen drei Werke: der erste Teil
der „Mitteilungen aus den Memoiren des Satans“, der
Roman „Der Mann im Mond“ und der erste „Märchenalmanach auf das Jahr 1825“, die von der Kritik und dem
Publikum wohlmeinend aufgenommen waren. Die Märchen bilden den eigentlichen Kern seiner Werke und machen Hauff zu einem der bedeutendsten Märchendichter

der deutschen Romantik. Noch in seiner Kindheit las
Hauff die „Kinder- und Hausmärchen“, die Volksmärchensammlung, die 1812–1814 von den Brüdern Grimm herausgegeben wurde. In seinen eigenen Märchen mischen
sich die Motive der orientalischen Märchensammlung
„1001 Nacht“ mit der deutschen Sagenwelt.
Von den ersten Erfolgen beflügelt, unternahm Hauff
eine Bildungsreise durch Europa. Nach Stuttgart zurückgekehrt, heiratete Hauff und wurde auf Veranlassung des Herausgebers Cotta der Redakteur der Zeitschrift „Morgenblatt“. 1826 erschienen der zweite Teil der „Mitteilungen
aus den Memoiren des Satans“, der historische Roman „Lichtenstein“, der „Märchenalmanach auf das Jahr 1826“, die
Novellen „Otello“ und „Die Bettlerin vom Pont des Arts“.
Sein letztes Lebensjahr zeichnete sich durch eine nahezu
unermüdliche literarische Arbeit aus. Er schuf seine letzten
vier Novellen: „Die Sängerin“, „Jud Süß“, „Die letzten Ritter von Marienburg“, „Das Bild des Kaisers“, den letzten
„Märchenalmanach auf das Jahr 1827“ und den Essay „Die
Phantasien im Bremer Ratskeller“. Außerdem sind auch seine
Lieder in der Schlichtheit des Uhlandtons zu nennen: „Morgenrot, leuchtest mir zum frühen Tod“ (nach einem schwäbischen Volkslied), „Steh ich in finstrer  Mitternacht“, die
echte Volkslieder geworden sind. Hauff starb am 19. November, zehn Tage vor seinem 25. Geburtstag, acht Tage
nach der Geburt seiner Tochter. Seine dichterische Tätigkeit dauerte insgesamt nur 3 Jahre.

WILHELM HAUFF

I
Der Kalif * Chasid zu Bagdad saß einmal an einem
schönen Nachmittag behaglich auf seinem Sofa; er hatte
ein wenig geschlafen, denn es war ein heißer Tag, und
sah nun nach seinem Schläfchen recht heiter aus. Er
rauchte aus einer langen Pfeife von Rosenholz, trank
hie und da ein wenig Kaffee, den ihm ein Sklave einschenkte, und strich sich allemal vergnügt den Bart,
wenn es ihm geschmeckt hatte. Kurz, man sah dem
Kalifen an, dass es ihm recht wohl war. Um diese Stunde
konnte man gar gut mit ihm reden, weil er da immer
recht mild und leutselig war, deswegen besuchte ihn
auch sein Großwesir Mansor alle Tage um diese Zeit.

* Слова, выделенные курсивом, смотри в конце сказки.

An diesem Nachmittag nun kam er auch, sah aber
sehr nachdenklich aus, ganz gegen seine Gewohnheit.
Der Kalif tat die Pfeife ein wenig aus dem Mund und
sprach: „Warum machst du ein so nachdenkliches Gesicht, Großwesir?“
Der Großwesir schlug seine Arme kreuzweis über
die Brust, verneigte sich vor seinem Herrn und antwortete: „Herr, ob ich ein nachdenkliches Gesicht mache, weiß ich nicht; aber da drunten am Schloss steht
ein Krämer, der hat so schöne Sachen, dass es mich
ärgert, nicht viel überflüssiges Geld zu haben.“
 Der Kalif, der seinem Großwesir schon lange gern
eine Freude gemacht hätte, schickte seinen schwarzen
Sklaven hinunter, um den Krämer heraufzuholen. Bald
kam der Sklave mit dem Krämer zurück. Dieser war
ein kleiner, dicker Mann, schwarzbraun im Gesicht und
in zerlumptem Anzug. Er trug einen Kasten, in welchem er allerhand Waren hatte. Perlen und Ringe, reichbeschlagene Pistolen, Becher und Kämme. Der Kalif
und sein Wesir musterten alles durch, und der Kalif
kaufte endlich für sich und Mansor schöne Pistolen,
für die Frau des Wesirs aber einen Kamm. Als der Krämer seinen Kasten schon wieder zumachen wollte, sah
der Kalif eine kleine Schublade und fragte, ob da auch
noch Waren seien. Der Krämer zog die Schublade
heraus und zeigte darin eine Dose mit schwärzlichem
Pulver und ein Papier mit sonderbarer Schrift, die we
WILHELM HAUFF

der der Kalif noch Mansor lesen konnten. „Ich bekam
einmal diese zwei Stücke von einem Kaufmann, der
sie in Mekka auf der Straße fand“, sagte der Krämer.
„Ich weiß nicht, was sie enthalten; Euch stehen sie um
geringen Preis zu Dienst, ich kann doch nichts damit
anfangen.“ Der Kalif, der in seiner Bibliothek gerne
alte Manuskripte hatte, wenn er sie auch nicht lesen
konnte, kaufte Schrift und Dose und entließ den Krämer. Der Kalif aber dachte, er möchte gerne wissen,
was die Schrift enthalte, und fragte den Wesir, ob er
keinen kenne, der es entziffern könnte. „Gnädigster Herr
und Gebieter“, antwortete dieser, „an der großen Moschee wohnt ein Mann, er heißt Selim der Gelehrte,
der versteht alle Sprachen, lass ihn kommen, vielleicht
kennt er diese geheimnisvollen Züge.“
Der Gelehrte Selim war bald herbeigeholt. „Selim“,
sprach zu ihm der Kalif, „Selim, man sagt, du seiest sehr
gelehrt; guck einmal ein wenig in diese Schrift, ob du sie
lesen kannst; kannst du sie lesen, so bekommst du ein
neues Festkleid von mir, kannst du es nicht, so bekommst
du zwölf Backenstreiche und fünfundzwanzig auf die
Fußsohlen, weil man dich dann umsonst Selim den
Gelehrten nennt.“ Selim verneigte sich und sprach: „Dein
Wille geschehe, o Herr!“ Lange betrachtete er die Schrift;
plötzlich aber rief er aus: „Das ist Lateinisch, o Herr,
oder ich laß mich hängen.“ — „Sag, was drin steht“,
befahl der Kalif, „wenn es Lateinisch ist.“

DIE GESCHICHTE VON KALIF STORCH

Selim fing an zu übersetzen: „Mensch, der du dieses findest, preise Allah für seine Gnade! Wer von dem
Pulver in dieser Dose schnupft und dazu spricht: ,Mutabor‘, der kann sich in jedes Tier verwandeln und
versteht auch die Sprache der Tiere. Will er wieder in
seine menschliche Gestalt zurückkehren, so neige er
sich dreimal gen Osten und spreche jenes Wort; aber
hüte dich, wenn du verwandelt bist, dass du nicht
lachest, sonst verschwindet das Zauberwort gänzlich
aus deinem Gedächtnis, und du bleibst ein Tier.“
Als Selim der Gelehrte also gelesen hatte, war
der Kalif über die Maßen vergnügt. Er ließ den Gelehrten schwören, niemand etwas von dem Geheimnis zu sagen, schenkte ihm ein schönes Kleid und
entließ ihn. Zu seinem Großwesir aber sagte er: „Das
heiß ich gut einkaufen, Mansor! Wie freue ich mich,
bis ich ein Tier bin. Morgen früh kommst du zu mir;
wir gehen dann miteinander aufs Feld, schnupfen
etwas weniges aus meiner Dose und belauschen
dann, was in der Luft und im Wasser, im Wald und
Feld gesprochen wird.“

II
Kaum hatte am andern Morgen der Kalif Chasid
gefrühstückt und sich angekleidet, als schon der Großwesir erschien, ihn, wie er befohlen, auf dem Spaziergang zu begleiten. Der Kalif steckte die Dose mit dem

WILHELM HAUFF

Zauberpulver in den Gürtel, und nachdem er seinem
Gefolge befohlen, zurückzubleiben, machte er sich mit
dem Großwesir ganz allein auf den Weg. Sie gingen
zuerst durch die weiten Gärten des Kalifen, spähten
aber vergebens nach etwas Lebendigem, um ihr Kunststück zu probieren. Der Wesir schlug endlich vor,
weiter hinaus an einen Teich zu gehen, wo er schon
oft viele Tiere, namentlich Störche, gesehen habe, die
durch ihr gravitätisches Wesen und ihr Geklapper
immer seine Aufmerksamkeit erregt haben.
Der Kalif billigte den Vorschlag seines Wesirs und
ging mit ihm dem Teich zu. Als sie dort angekommen waren, sahen sie einen Storchen ernsthaft auf
und ab gehen, Frösche suchend und hie und da etwas
vor sich hin klappernd. Zugleich sahen sie auch weit
oben in der Luft einen andern Storchen dieser Gegend zuschweben.
„Ich wette meinen Bart, gnädigster Herr“, sagte der
Großwesir, „wenn nicht diese zwei Langfüßler ein
schönes Gespräch miteinander führen werden. Wie
wäre es, wenn wir Störche würden?“
„Wohl gesprochen!“ antwortete der Kalif. „Aber
vorher wollen wir noch einmal betrachten, wie man
wieder Mensch wird. — Richtig! Dreimal gen Osten
geneigt und ,Mutabor‘ gesagt, so bin ich wieder Kalif
und du Wesir. Aber nur um‘s Himmels willen nicht
gelacht*, sonst sind wir verloren!“

DIE GESCHICHTE VON KALIF STORCH

Während der Kalif also sprach, sah er den andern
Storchen über ihrem Haupte schweben und langsam
sich zur Erde lassen. Schnell zog er die Dose aus dem
Gürtel, nahm eine gute Prise, bot sie dem Großwesir
dar, der gleichfalls schnupfte, und beide riefen: „Mutabor!“
Da schrumpften ihre Beine ein und wurden dünn
und rot, die schönen gelben Pantoffel des Kalifen und
seines Begleiters wurden unförmliche Storchfüße, die
Arme wurden zu Flügeln, der Hals fuhr aus den Achseln und ward eine Elle lang, der Bart war verschwunden, und den Körper bedeckten weiche Federn.
„Ihr habt einen hübschen Schnabel, Herr Großwesir“, sprach nach langem Erstaunen der Kalif. „Beim
Bart des Propheten, so etwas habe ich in meinem Leben nicht gesehen.“
„Danke untertänigst“, erwiderte der Großwesir, indem er sich bückte, „aber wenn ich es wagen darf zu
behaupten, Eure Hoheit sehen als Storch beinahe noch
hübscher aus denn als Kalif. Aber kommt, wenn es
Euch gefällig ist, dass wir unsere Kameraden dort belauschen und erfahren, ob wir wirklich Storchisch
können.“
 Indem war der andere Storch auf der Erde angekommen; er putzte sich mit dem Schnabel seine Füße,
legte seine Federn zurecht und ging auf den ersten
Storchen zu. Die beiden neuen Störche aber beeilten

WILHELM HAUFF

Доступ онлайн
350 ₽
В корзину