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Золушка и другие сказки

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В книгу включены волшебные и бытовые сказки, а также сказки о животных и птицах. Трудные места текста поясняются в постраничных примечаниях. Словари и задания, помещенные после каждой сказки, помогают понять прочитанное и закрепить новую лексику. Для учащихся языковых школ, вузов, курсов иностранных языков и самостоятельного чтения.
Братья Гримм. Золушка и другие сказки: книга для чтения на немецком языке : пособие / Братья Гримм. - Санкт-Петербург : КАРО, 2014. - 192 с. - (Klassische Literatur). - ISBN 978-5-9925-0527-6. - Текст : электронный. - URL: https://znanium.com/catalog/product/1048357 (дата обращения: 24.04.2024). – Режим доступа: по подписке.
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УДК 
372.8
ББК 
81.2Нем-93
 
Г 84

ISBN 978-5-9925-0527-6

 
Братья Гримм
Г 84 
Золушка и другие сказки: Книга для чтения на 
немецком языке. — СПб.: КАРО, 2014. — 192 с. — 
(Серия “Klassische Literatur”).

ISBN 978-5-9925-0527-6.

В книгу включены волшебные и бытовые сказки, а также 
сказки о животных и птицах. Трудные места текста поясняются 
в постраничных примечаниях. Словари и задания, помещенные после каждой сказки, помогают понять прочитанное и закрепить новую лексику.
Для учащихся языковых школ, вузов, курсов иностранных 
языков и самостоятельного чтения.

УДК 372.8
ББК 81.2Нем-93

© КОРОНА принт, 2004
© КАРО, 2004

ASCHENPUTTEL

Einem reichen Manne, dem wurde seine Frau 
krank, und als sie fühlte, daß ihr Ende herankam, rief 
sie ihr einziges Töchterlein zu sich ans Bett und sprach: 
„Liebes Kind, bleib fromm und gut, so wird dir der 
liebe Gott immer beistehen, und ich will vom Himmel 
auf dich herabblicken und will um dich sein.“ Darauf 
tat sie die Augen zu und verschied. Das Mädchen ging 
jeden Tag hinaus zu dem Grabe der Mutter und weinte und blieb fromm und gut.
Als der Winter kam, deckte der Schnee ein weißes 
Tüchlein auf das Grab, und als die Sonne im Frühjahr 
es wieder herabgezogen hatte, nahm sich der Mann 
eine andere Frau.
Die Frau hatte zwei Töchter mit ins Haus gebracht, 
die schön und weiß von Angesicht waren, aber garstig und schwarz von Herzen. Da ging eine schlimme 
Zeit für das arme Stiefk ind an. „Soll die dumme Gans 
bei uns in der Stube sitzen!“ sprachen sie, „wer Brot 
essen will, muß es verdienen: hinaus mit der Küchmagd.“ Sie nahmen ihm seine schönen Kleider weg, 

MÄRCHEN

4

zogen ihm eine grauen alten Kittel an und gaben ihm 
hölzerne Schuhe. „Seht einmal die stolze Prinzessin, 
wie sie geputzt ist!“ riefen sie, lachten und führten es 
in die Küche. Da mußte es von Morgen bis Abend 
schwere Arbeit tun, früh vor Tag aufstehn, Wasser tragen, Feuer anmachen, kochen und waschen. Obendrein 
taten ihm die Schwestern alles ersinnliche Herzeleid 
an1, verspotteten es und schütteten ihm die Erbsen 
und Linsen in die Asche2, so daß es sitzen und sie wieder auslesen mußte. Abends, wenn es sich müde gearbeitet hatte, kam es in kein Bett, sondern mußte sich 
neben den Herd in die Asche legen. Und weil es darum immer staubig und schmutzig aussah, nannten sie 
es Aschenputtel.
Es trug sich zu, daß der Vater einmal in die Messe 
ziehen wollte, da fragte er die beiden Stieft öchter, was 
er ihnen mitbringen sollte. „Schöne Kleider“, sagte die 
eine, „Perlen und Edelsteine“, die zweite. „Aber du, 
Aschenputtel“, sprach er, „was willst du haben?“ — 
„Vater, das erste Reis, das Euch auf Eurem Heimweg 
an den Hut stößt, das brecht für mich ab,“ Er kauft e 
nun für die beiden Stiefschwestern schöne Kleider, 
Perlen und Edelsteine, und auf dem Rückweg, als er 
durch einen grünen Busch ritt, streift e ihn ein Haselreis 
und stieß ihm den Hut ab. Da brach er das Reis ab und 

1 Obendrein taten ihm die Schwestern alles ersinnliche 
Herzeleid an — кроме того, сестры по-всякому обижали ее
2 schütteten ihm die Erbsen und Linsen in die Asche — 
насыпали ей горох и чечевицу в золу

ASCHENPUTTEL

5

nahm es mit. Als er nach Haus kam, gab er den Stieftöch tern, was sie sich gewünscht hatten, und dem 
Aschenputtel gab er das Reis von dem Haselbusch. 
Aschenputtel dankte ihm, ging zu seiner Mutter Grab 
und pfl anzte das Reis darauf und weinte so sehr, daß 
die Tränen darauf niederfi elen und es begossen. Es 
wuchs aber und ward ein schöner Baum. Aschenputtel 
ging alle Tage dreimal darunter, weinte und betete, und 
allemal kam ein weißes Vöglein auf den Baum, und 
wenn es einen Wunsch aussprach, so warf ihm das 
Vöglein herab, was es sich gewünscht hatte.
Es begab sich aber, daß der König ein Fest anstellte, das drei Tage dauern sollte und wozu alle schönen 
Jungfrauen im Lande eingeladen wurden, damit sich 
sein Sohn eine Braut aussuchen möchte. Die zwei 
Stiefschwestern, als sie hörten, daß sie auch dabei erscheinen sollten, waren guter Dinge, riefen Aschenputtel und sprachen: „Kämm uns die Haare, bürste 
uns die Schuhe und mache uns die Schnallen fest, wir 
gehen zur Hochzeit auf des Königs Schloß.“ Aschenputtel gehorchte, weinte aber, weil es auch gern zum 
Tanz mitgegangen wäre, und bat die Stiefmutter, sie 
möchte es ihm erlauben. „Du Aschenputtel“, sprach 
sie, „bist voll Staub und Schmutz und willst zur 
Hochzeit? Du hast keine Kleider und Schuhe und 
willst tanzen!“ Als es aber mit Bitten anhielt, sprach 
sie endlich: „Da habe ich dir eine Schüssel Linsen in 
die Asche geschüttet, wenn du die Linsen in zwei 
Stunden wieder ausgelesen hast, so sollst du mitgehen.“ Das Mädchen ging durch die Hintertüre nach 

MÄRCHEN

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dem Garten und rief: „Ihr zahmen Täubchen, ihr 
Turteltäubchen, all ihr Vöglein unter dem Himmel 
kommt und helft  mir lesen,

Die guten ins Töpfchen,
Die schlechten ins Kröpfchen.“
Da kamen zum Küchenfenster zwei weiße Täubchen herein und danach die Turteltäubchen und endlich schwirrten und schwärmten1 alle Vöglein unter 
dem Himmel herein und ließen sich um die Asche 
nieder. Und die Täubchen nickten mit den Köpfchen 
und fi ngen an pik, pik, pik, pik, und da fi ngen die übrigen auch an pik, pik, pik, pik und lasen alle guten 
Körnlein in die Schüssel. Kaum war eine Stunde herum, so waren sie schon fertig und fl ogen alle wieder 
hinaus. Da brachte das Mädchen die Schüssel der 
Stiefmutter, freute sich und glaubte, es dürft e nun mit 
auf die Hochzeit gehen. Aber sie sprach: „Nein, 
Aschenputtel, du hast keine Kleider und kannst nicht 
tanzen; du wirst nur ausgelacht.“ Als es nun weinte, 
sprach sie: „Wenn du mir zwei Schüsseln voll Linsen 
in einer Stunde aus der Asche rein lesen kannst, so 
sollst du mitgehen“, und dachte: ,Das kann es ja nimmermehr.’ Als sie die zwei Schüsseln Linsen in die 
Asche geschüttet hatte, ging das Mädchen durch die 
Hintertüre nach dem Garten und rief: „Ihr zahmen 
Täubchen, ihr Tutteltäubchen, all ihr Vöglein unter 
dem Himmel, kommt und helft  mir lesen,

1 schwirrten und schwärmten — кружились и ворковали

MÄRCHEN

8

Die guten ins Töpfchen,
Die schlechten ins Kröpfchen.“
Da kamen zum Küchenfenster zwei weiße Täubchen herein und danach die Turteltäubchen, und endlich schwirrten und schwärmten alle Vöglein unter 
dem Himmel herein und ließen sich um die Asche 
nieder. Und die Täubchen nickten mit ihren Köpfchen 
und fi ngen an pik, pik, pik, pik, und da fi ngen die übrigen auch an pik, pik, pik, pik und lasen alle guten 
Körner in die Schüsseln. Und eh eine halbe Stunde 
herum war, waren sie schon fertig und fl ogen alle wieder hinaus. Da trug das Mädchen die Schüsseln zu der 
Stiefmutter, freute sich und glaubte, nun dürft e es mit 
auf die Hochzeit gehen. Aber sie sprach: „Es hilft  dir 
alles nichts; du kannst nicht mit, denn du hast keine 
Kleider und kannst nicht tanzen; wir müßten uns deiner schämen1.“ Darauf kehrte sie ihm den Rücken zu 
und eilte mit ihren zwei stolzen Töchtern fort. Als nun 
niemand mehr daheim war, ging Aschenputtel zu seiner Mutter Grab unter den Haselbaum und rief:

Bäumchen, rüttel dich und schüttel dich, 
Wirf Gold und Silber über mich.
Da warf ihm der Vogel ein golden und silbern Kleid 
herunter und mit Seide und Silber ausgestickte 
Pantoff eln. In aller Eile zog es das Kleid an und ging 
zur Hochzeit. Seine Schwestern aber und die Stiefmutter kannten es nicht und meinten, es müßte eine 

1 wir müßten uns deiner schämen — нам будет стыдно 
из-за тебя

ASCHENPUTTEL

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fremde Königstochter sein, so schön sah es in dem 
goldenen Kleide aus. An Aschenputtel dachten sie gar 
nicht und dachten, es säße daheim im Schmutz und 
suchte die Linsen aus der Asche. Der Königs Sohn 
kam ihm entgegen, nahm es bei der Hand und tanzte mit ihm. Er wollte auch mit sonst niemand tanzen, 
also daß er ihm die Hand nicht losließ, und wenn ein 
anderer kam, es aufzufordern, sprach er: „Das ist meine Tänzerin.“
Es tanzte, bis es Abend war, da wollte es nach Hause 
gehen. Der Königssohn aber sprach: „Ich gehe mit und 
begleite dich“, denn er wollte sehen, wem das schöne 
Mädchen angehörte. Sie entwischte ihm1 aber und 
sprang in das Taubenhaus. Nun wartete der Königssohn, 
bis der Vater kam, und sagte ihm, das fremde Mädchen 
war in das Taubenhaus gesprungen. Der Alte dachte: 
,Sollte es Aschenputtel sein’, und sie mußten ihm Axt 
und Hacken bringen, damit er das Taubenhaus entzweischlagen konnte; aber es war niemand darin. Und 
als sie ins Haus kamen, lag Aschen puttel in seinen 
schmutzigen Kleidern in der Asche, und ein trübes 
Öllämpchen brannte im Schorn stein; denn Aschenputtel 
war geschwind aus dem Taubenhaus hinten herabgesprungen und war zu dem Hasel bäumchen gelaufen; 
da hatte es die schönen Kleider abgezogen und aufs 
Grab gelegt, und der Vogel hatte sie wieder weggenommen, und dann hatte es sich in seinem grauen Kittelchen in die Küche zur Asche gesetzt.

1 entwischte ihm — убежала от него

MÄRCHEN

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Am anderen Tag, als das Fest von neuem anhub1 
und die Eltern und Stiefschwestern wieder fort waren, ging Aschenputtel zu dem Haselbaum und 
sprach:

Bäumchen, rüttel dich und schüttel dich,
Wirf Gold und Silber über mich.
Da warf der Vogel ein noch viel stolzeres Kleid herab als am vorigen Tag. Und als es mit diesem Kleide 
auf der Hochzeit erschien, erstaunte jedermann über 
seine Schönheit. Der Königssohn aber hatte gewartet, 
bis es kam, nahm es gleich bei der Hand und tanzte 
nur allein mit ihm. Wenn die andern kamen und es 
auff orderten, sprach er: „Das ist meine Tänzerin.“ Als 
es nun Abend war, wollte es fort, und der Königssohn 
ging ihm nach und wollte sehen, in welches Haus es 
ging; aber es sprang ihm fort und in den Garten hinter dem Haus. Darin stand ein schöner großer Baum, 
an dem die herrlichsten Birnen hingen, es kletterte so 
behend wie ein Eichhörnchen zwischen die Äste, und 
der Königssohn wußte nicht, wo es hingekommen 
war. Er wartete aber, bis der Vater kam, und sprach zu 
ihm: „Das fremde Mädchen ist mir entwischt, und ich 
glaube, es ist auf den Birnbaum gesprungen.“ Der 
Vater dachte: »Sollte es Aschenputtel sein,’ ließ sich 
die Axt holen und hieb den Baum um, aber es war 
niemand darauf. Und als sie in die Küche kamen, lag 
Aschenputtel da in der Asche wie sonst auch, denn es 

1 als das Fest von neuem anhub — когда праздник начался заново


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