Die Energie
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Тематика:
Немецкий язык
Издательство:
Волгоградский государственный аграрный университет
Год издания: 2015
Кол-во страниц: 68
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Предназначено для самостоятельного аудиторного и внеаудитор-
ного чтения на 1 и 2 курсах электроэнергетического факультета. Тексты
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гаются краткий грамматический справочник, упражнения на закрепление
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Министерство сельского хозяйства Российской Федерации Департамент научно-технологической политики и образования Федеральное государственное бюджетное образовательное учреждение высшего образования «Волгоградский государственный аграрный университет» Кафедра иностранных языков А. В. Олянич М. И. Рубцова Т. Н. Некрасова Т. Е. Иванова И. А. Левченко Die Energie Учебное пособие для студентов электроэнергетического факультета на немецком языке Волгоград Волгоградский ГАУ 2015
УДК 811.112.2 ББК 81.2 Нем У-91 Рецензенты: зав кафедрой английской филологии ФГОУ ВПО «Волгоградский государственный педагогический университет», доктор филологических наук, профессор В. И. Карасик; зав кафедрой английской филологии ФГОУ ВО «Волгоградский государственный университет» доктор филологических и педагогических наук, профессор Т. Н. Астафурова Олянич, Андрей Владимирович У-91 Die Energie : учебное пособие для студентов электроэнергетиче ского факультета на немецком языке / А. В. Олянич, М. И. Рубцова, Т. Н. Некрасова, Т. Е. Иванова, И. А.Левченко. – Волгоград: ФГБОУ ВО Волгоградский ГАУ, 2015. – 68 с. Предназначено для самостоятельного аудиторного и внеаудитор ного чтения на 1 и 2 курсах электроэнергетического факультета. Тексты не адаптированы, аутентичны, несколько сокращены. К пособию прилагаются краткий грамматический справочник, упражнения на закрепление грамматических форм и конструкции, терминологический словарь. УДК 811.112.2 ББК 81.2 Нем © ФГБОУ ВО Волгоградский государственный аграрный университет, 2015 © Олянич А. В., Рубцова М. И., Некрасова Т. Н., Иванова Т. Е., Левченко И. А., 2015
TEIL 1 Der elektrische Strom Der elektrische Strom ist die Bewegung von Elektronen. Elektrischer Strom fließt durch einen Draht und verhitzt ihn. Die Spannung ist die Ursache der Bewegung des elektrischen Stromes. Ohne Spannung gibt es keinen Strom, ohne Strom keine Spannung. Elektrischer Strom, der in einem Leiter immer in der gleichen Richtung fließt, heißt Gleichstrom. Die elektrische Spannung, die ihn hervorruft, wird Gleichspannung genannt. Wechselt der elektrische Strom ständig seine Richtung, so spricht man vom Wechselstrom. Die Spannung, die ihn hervorruft, wird Wechselspannung genannt. Als Spannungsquellen benutzt man Akkumulatoren, galvanische Ele mente, Generatoren. Die Maßeinheit der elektrischen Spannung ist das Volt, der elektrischen Stromstärke-Ampere, die Einheit des elektrischen Widerstandes ist das Ohm. Zum Messen der elektrischen Spannung wird das Voltmeter verwendet. Das Voltmeter wird parallel zum Verbraucher geschaltet. Elektrische Maschinen Elektrische Maschinen wandeln mechanische Energie in elektrische und umgekehrt elektrische Energie in mechanische um. Elektrische Maschinen, die elektrische Energie abgeben können, werden Generatoren genannt. Generatoren nehmen bei Drehung des Ankers an der Riemenscheibe mechanische Energie auf und geben an den Klemmen elektrische Energie ab. Der Generator verwandelt mechanische Energie in elektrische Energie. Der Motor nimmt an den Klemmen elektrische Energie und gibt an der Riemenscheibe mechanische Energie ab. Der Motor verwandelt elektrische Energie in mechanische. Die Elektromotoren bestehen aus einem feststehenden und einem sich drehenden Teil. Nach der Art der erzeugten und verwendeten elektrischen Spannung werden Wechselstrommaschinen und Gleichstrommaschinen unterschieden. Elektrische Maschinen werden in der Landwirtschaft als Generatoren und Motoren eingesetzt. Elektromotor Elektromotor ist Maschine zur Umwandlung von elektrischer Energie in mechanische Arbeit. Nach der Art des elektrischen Stromes, mit der der Motor betrieben wird, unterscheiden sich Gleichstrommotoren, Wechselstrommotoren, Drehstrommotoren.
Die Hauptteile jedes Elektromotors sind der Ständer mit den Elektro magneten, die am inneren Umfang angebracht sind, der Läufer oder Anker, eine eiserne Trommel, die am Umfang mit Drahtwindungen versehen ist. Der Läufer wird beim Einschalten des Stromes durch elektromagnetische Induktionswirkung zwischen Elektromagneten des Ständers und der Wicklung des Läufers in Drehbewegung versetzt. Auf der Welle des Läufers sitzt die Riemenscheibe, auf die der Antrieb der angeschlossenen Maschinen erfolgt. Akkumulatoren Die elektrische Energie kann in Akkumulatoren gespeichert werden. Bei der Speicherung wird die chemische Wirkung des elektrischen Stromes ausgenutzt. Beim Laden wird dem Netz elektrische Energie entnommen und im Akkumulator in chemische Energie umgewandelt. Beim Entladen wird die gespeicherte chemische Energie wieder in elektrische Energie verwandelt. Die Zelle eines Akkumulators besteht aus zwei Elektroden, die in einem Gefäß mit einem Elektrolyten (elektrisch leitende Flüssigkeit) stehen. Das Laden eines Akkumulators erfolgt mit Gleichspannung. Die Gleichspannung wird besonderen Ladegeräten entnommen. Die Fahrzeuge in landwirtschaftlichen Betrieben verwenden als elektrische Spannungsquelle einen Akkumulator. Beim Starten von Kraftfahrzeugen speist ein Akkumulator einen Elektromotor. Elektrischer Strom Bewegte Ladungsträger bilden einen elektrischen Strom. Der elektrische Strom ruft magnetische Wirkungen hervor. Ein Raum, in dem magnetische Wirkungen auftreten, wird magnetisches Feld genannt. Der magnetische Fluss ist die Summe aller Feldlinien, die einen bestimmten Querschnitt durchsetzen. In der Umgebung des elektrischen Stromes wird ein magnetisches Feld erzeugt. Neben der magnetischen Stärke unterscheidet man die magnetische Induktion. Sie hat überall die gleiche Richtung wie die magnetische Stärke. Die magnetischen Induktionslinien sind ohne Anfang und Ende in sich geschlossen. Das Induktionsgesetz wurde 1832 von Faraday gefunden. Es lautet: wenn sich der Betrag des magnetischen Flusses ändert, entsteht zwischen den Enden der Leiterschleife eine elektrische Spannung. Alle Wirkungen und Erscheinungen des elektrischen Stromes kann man in drei Gruppen ordnen: Wärmewirkung, chemische Wirkung, magnetische Wirkung. Was ist elektrischer Strom Als die ersten elektrischen Apparate und Maschinen gebaut wurden, hatte man vom Wesen der Elektrizität noch sehr unklare Vorstellung. Niemand wusste, was elektrischer Strom eigentlich sei. Die Wissenschaft hat
diese Frage am Ende des 19. Jahrhunderts beantwortet: Elektrischer Strom ist das gemeinsame Wandern von Ladungsträgern, von kleinen elektrisch geladenen Teilchen. Ladungsträger sind in der Elektrotechnik meistens Elektronen, diesel ben Elektronen, welche in der „Hülle" jedes Atoms enthalten sind. In Flüssigkeiten und Gasen treten untergewissen Voraussetzungen auch Atome oder Atomgruppen als Ladungsträger auf. Man nennt sie Ionen. Die in einem Draht wandernden Elektronen entstammen keinem „Elekt ronenerzeuger". Einen solchen gibt es nicht. Sie sind von vornherein im Leiter enthalten. Atome des Werkstoffes, aus dem der Draht besteht, geben Elektronen ab, die sich nunmehr frei zwischen den Atomen bewegen können. Wandern sie alle in einer Richtung, so fließt in Draht Strom. Die im Metall frei beweglichen Elektronen „transportieren" also die Elektrizität. Deshalb nennt man sie Leitungselektronen. Metalle leiten den elektrischen Strom gut, weil in ihnen reichlich Leitungselektronen zur Verfügung stehen. Stoffe, in denen es zahlreiche leichtbewegliche Ladungsträger gibt, nennt man Leiter. In Materialien, in denen keine oder nur sehr wenige Leitungselektronen vorhanden sind, kann auch kein Strom fließen. Solche Stoffe heißen Isolatoren. Sie sind für den Elektrotechniker ebenso wichtig wie die Leiter. Ein Leiter, in dem man einen Strom zum Fließen bringt, hätte sehr rasch alle Leitungselektronen verloren, wenn sich die abgewanderten Elektronen nicht immer wieder ergänzt hätten. Da sich aber Elektronen weder erzeugen noch in größeren Mengen „speichern" lassen, ist in einem Leiter ein dauernder Strom nur dann möglich, wenn die Leitungselektronen einen ständigen Kreislauf vollführen. Denke man sich einen Drahtring, in dem man wie, sei im Augenblick unwichtig — einen Strom zum Fließen bringt. Dann würden sich im Drahtring ständig die gleichen Leitungselektronen bewegen. Ihre Zahl würde sich nicht wesentlich ändern. Würden wir ein Stück des Drahtringes herausgreifen, so würden sich darin stets gleich viele wandernde Leitungselektronen befinden. Eine Anordnung, in der Elektronen einen ständigen Kreislauf vollführen können, nennt man Stromkreis. Er zählt zu den wichtigsten Begriffen der Elektrotechnik, denn wo nur ein elektrisches Gerät betrieben wird, ist es Teil eines Stromkreises. In der Praxis hat man dabei nicht mit einem Drahtring zu tun, sondern mit einer Leitersschleife beliebiger Form. Sie ist mindestens an zwei Stellen unterbrochen: An der einen befindet sich eine Energiequelle, die den Leitungselektronen eine gewisse Antriebsenergie vermittelt, an der anderen — ein Verbraucher, in dem diese Antriebsenergie in eine andere Energieform, zum Beispiel in Wärme oder in die mechanische Energie eines Motors, umgesetzt wird.
Der Name „Stromverbraucher" ist daher, obwohl allgemein verbreitet, im Grunde 6 falsch. Es wird keine elektrische Energie „verbraucht", sondern lediglich umgewandelt. Ebenso ist die Energiequelle des Stromkreises nur eine Vorrichtung, in der Elektroenergie aus einer anderen Energieform gewonnen wird. Der Elektronenkreislauf im Stromkreis hat allgemein bekannte Folgen: Jeder Stromverbraucher muss über zwei Leitungen mit der Elektroenergiequelle verbunden werden - in der einen fließen ihm die Elektronen zu, über die andere fließen sie wieder ab. Wird der Kreislauf an irgendeiner Stelle unterbrochen, hört der Stromfluß sofort auf. Deswegen können wir einen Schalter an beliebiger Stelle in den Stromkreis einfügen. Das Wesen der Elektrizität 1. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts hatten die Menschen vom Wesen der Elektrizität noch sehr unklare Vorstellungen. Das ist dadurch zu erklären, dass man die Elektrizität nicht sehen kann, man kann sie nur an ihren Wirkungen nachweisen. 2. Zur Zeit ist es schon zweifellos, dass die Ursache der elektrischen Er scheinungen das Zusammenwirken der elektrischen Ladungen ist. Man unterscheidet zwischen positiver und negativer Ladung. Wie bekannt besitzt das Proton eine positive Ladung und das Elektron — eine negative. In einem elektrisch neutralen Atom ist die Anzahl der Protonen gleich der der Elektronen. Ihre Ladungen heben sich auf, so dass nach außen keine elektrische Wirkung vorhanden ist. Wirken nun Wärme, Licht, magnetische oder chemische Kräfte auf das Atom ein, so kann sich die Zahl der Elektronen ändern. Dann ist das Atom elektrisch geladen und heißt Ion. Erhöht sich die Elektronenzahl der Atome, erhält man ein negatives Ion und bei Elektronenverringerung ein positives. So wie man eine bewegte Luftmenge als Luftstrom oder bewegtes Wasser als Wasserstrom bezeichnet, nennt man die Bewegung elektrischer Ladungen elektrischen Strom. Träger der bewegten Ladungen sind entweder Elektronen oder Ionen. Die Art der Ladungsträger hängt von den Eigenschaften der verwendeten Stoffe ab. Man unterscheidet hierbei: 3. Elektronenleiter. Zu ihnen gehören alle Metalle und auch Kohle. Der elektrische Strom besteht aus bewegten Elektronen. Je größer der Gehalt an beweglichen Ladungsträgern ist, umso besser ist die Leitfähigkeit. Durch die Ladungsbewegung tritt keine stoffliche Veränderung ein. 4. Ionenleiter. Dazu gehören Elektrolyte, Schmelzen und ionisierte Ga se. In ihnen bilden bewegte Ionen den elektrischen Strom. Auch hier bestimmt der Gehalt an beweglichen Ladungsträgern die Größe der Leitfähigkeit. Durch die Ionenbewegung tritt ein Stofftransport auf.
5. Im Gegensatz zu den Stoffen, die elektrische Leiter sind, gibt es Stof fe, die keine oder verschwindend wenige Ladungsträger enthalten. Sie sind Nichtleiter (Dielektriker). Die wichtigsten Nichtleiter sind das Vakuum, Gase unter bestimmten Bedingungen, flüssige Stoffe — wie einige Öle, Fette, destilliertes Wasser. An festen Stoffen seien genannt: Quarz, Marmor, Bernstein, Harze, Holz, Seide, Baumwolle, Asbest, Lack usw. Eine besondere Stellung nehmen die Halbleiter ein. Ihre Leitfähigkeit ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Bei der Temperatur des absoluten Nullpunkts ist auch der Halbleiter ein Nichtleiter. Wirkungen des elektrischen Stroms 1. Das Vorhandensein eines elektrischen Stroms können die menschli chen Sinnesorgane nicht direkt wahrnehmen. Ein Strom lässt sich nur durch seine Wirkungen feststellen und bestimmen. Diese Wirkungen sind: Wärmeund Lichtwirkungen, magnetische und elektrodynamische Wirkungen, chemische Wirkungen. 2. Wärme Wirkungen. Ein elektrischer Strom erwärmt seinen Leiter. Die sich in einem Strom durchflossenen Metalldraht bewegenden Ladungsträger — in diesem Fall sind es Elektronen — stoßen mit den Atomen des Leiterwerkstoffs zusammen. Dabei verlieren sie einen Teil ihrer Bewegungsenergie, die auf Atome übergeht und die Geschwindigkeit ihrer thermischen Bewegung erhöht. Das ist gleichbedeutend mit der Temperaturerhöhung des Leiters. Diese Erscheinung findet sowohl im Haushalt (Elektroherd, elektrische Heizung) als auch in der Technik breite Verwendung, z.B. zum Schmelzen und Schweißen der Metalle. 3. Lichtwirkungen. Ein großer Teil elektrischer Lichterzeugung hängt eng mit der Wärme Wirkung zusammen. In den allgemein verwendeten Glühlampen wird eine Wolframdrahtwendel beim Stromdurchgang bis zur Weißglut erhitzt. Die dabei entstehenden Lichtstrahlen dienen zur Beleuchtung. 4. In der letzten Zeit verwendet man weitgehend die Strahlung, die bei der Gasentladung entsteht. Für Beleuchtungszwecke wird meistens Quecksilberdampf benutzt. Für Reklamebeleuchtung werden andere Gase verwendet, wodurch Licht bestimmter Farbe entsteht (Argon — bläulich-grün, Neon—rot usw.). Es sei bemerkt, dass die Strahlungen, die bei der Blitzentladung oder bei den Störungen der Isolation in den elektrischen Anlagen entstehen, derselben Natur sind. 5. Magnetische und elektrodynamische Wirkungen. Der elektrische Strom ist stets von einem Magnetfeld begleitet, da der stromdurchflossene Leiter immer von einem Magnetfeld umgeben ist. Fließt ein Strom durch eine
Spule aus vielen Windungen des isolierten Leitungsdrahtes, so summieren sich die Magnetfelder der einzelnen Windungen. Im Inneren der Spule entsteht ein starkes Magnetfeld. Es ist um so stärker, je größer die Windungszahl ist. Zwischen Magnetfeldern treten je nach ihrer Richtung Anziehungs- oder Abstoßungskräfte auf. Solche elektrodynamischen Wirkungen treten auch zwischen parallelen stromdurchflossenen Leitern und Spulen auf. Sie sind abhängig von der Richtung des Stromes. Magnetische und elektrodynamische Wirkungen des elektrischen Stroms macht man sich insbesondere in Elektromotoren zum mechanischen Maschinenantrieb, für Generatoren und elektromagnetische Relais zunutze. 6. Chemische Wirkungen sind nur in Elektrolyten zu beobachten. Elektrolyte sind Flüssigkeiten, die den elektrischen Strom leiten können. Die Umwandlung der elektrischen Energie in chemische findet in verschiedenen Industriezweigen breite Verwendung—in der Galvanotechnik, in der Elektrometallurgie usw. In der Elektrometallurgie z. B. erhält man auf diese Weise einige Metalle (Kupfer, Aluminium) in chemisch nahezu reiner Form. Energie Die Geschichte der menschlichen Gesellschaft ist die Geschichte eines Jahrtausende währenden Kampfes des Menschen gegen seine Abhängigkeit von der Natur. Der Grad der Beherrschung und Nutzbarmachung der Naturkräfte bestimmte in jeder Etappe den Stand der Produktivkräfte. Als es dem Menschen gelang, durch den Gebrauch des Feuers die Herrschaft über eine Naturkraft zu erringen, trennte er sich endgültig vom Tierreich. Seitdem ist jede große Umwälzung der Entwicklungsgeschichte des Menschen von der Nutzbarmachung neuer Naturkräfte, neuer Energien begleitet worden. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts rief die industrielle Revoluti on große Umwälzungen hervor. Das Maschinenzeitalter begann und der Bedarf an Arbeitsenergie wuchs stark an. Mit der Erfindung der Dampfmaschine wurde die Energie des Wasserdampfes der industriellen Nutzung erschlossen. Damit wurde die Abhängigkeit des Menschen von der Natur noch weiter verringert. Mechanische Antriebsenergie, über riesige Transmissionen zu den Arbeitsmaschinen übertragen, stand nunmehr an beliebigen Orten zur Verfügung. Die Dampfmaschine wurde zum Symbol einer neuen Epoche, die durch ein sprunghaftes Ansteigen der Arbeitsproduktivität im Bergbau, in der Metallurgie und der Textilindustrie gekennzeichnet wurde. Das Verbinden der Dampfmaschine mit einem Elektrogenerator leitete das Zeitalter der Elektrifizierung ein.
Das dynamoelektrische Prinzip hat sich bisher fast ohne Änderungen erhalten. Der größte Teil der heute in der Welt erzeugten Elektroenergie entsteht über Turbine und Generator. Wie bekannt, wird die Elektroenergie aus Wärmeenergie gewonnen. Dabei treten gleich mehrere Umwandlungsstufen auf. Die in der Kohle aufgespeicherte chemische Energie wird zunächst durch Verbrennung in Wärme umgewandelt, die Wärme wird auf Wasser übertragen, um Wasserdampf zu erzeugen. Dieser strömt in Turbinen, wobei die thermische Energie in Strömungsenergie umgesetzt wird. Die Strömungsenergie schließlich geht beim Auftreffen auf die Turbinenschaufeln in Rotationsenergie über, die über den Generator zu elektrischer Energie wird. Insgesamt dreimal also wird die in der Kohle chemisch gespeicherte Sonnenenergie umgewandelt, ehe sie als elektrische Energie in die Fabrikhallen, Büros und Haushalte gelangt, um Maschinen in Gang zu setzen, Licht in Häuser zu bringen, Rundfunk und Fernsehen zu ermöglichen. Bei jeder dieser Umwandlungen geht Energie durch Wärmestrahlung verloren, so dass der Gesamtwirkungsgrad eines modernen Kraftwerks 30—40% nicht übersteigt. Also ist bei der Energieerzeugung aus Brennstoffen über den Umweg (Wärmeenergie) kein sehr hoher Wirkungsgrad zu erreichen. Ein Wirkungsgrad von 100% wäre nur dann möglich, wenn die Temperatur des aus der Turbine ausströmenden Dampfes absoluter Null wäre. Es sei außerdem erwähnt, dass das Abdecken des Energiebedarfs erfolgt heute hauptsächlich auf der Basis sich aufbrauchender Brennstoffe, wie Kohle, Erdöl und Erdgas. Diese Quellen sind bei progressivem Ansteigen ihrer Ausbeute einem schnellen Verbrauch unterworfen. Diese Tatsachen beschleunigten in den letzten Jahren Untersuchungen, deren Ziel die rationellere Nutzung vorhandener und die Erschließung neuer Energiequellen war und ist. Ersteres ist durch Ausschalten der den Wirkungsgrad herabmindernden Umwandlungsstufen erreichbar. Die dazu geeigneten Verfahren sind unter der Bezeichnung „Energiedirektumwandlung" (EDU) bekannt geworden. Kraftwerke Die meisten Kraftwerke lassen sich in zwei Gruppen einordnen: Wär me- und Wasserkraftwerke. In den Wärmekraftwerken wird die Energie natürlicher Brennstoffe zur Stromerzeugung genutzt. Den Rohstoff der Wasserkraftwerke bildet die Energie des strömenden Wassers. Wärmekraftwerke nehmen in der Welterzeugung an Elektroenergie noch immer die erste Stelle ein. In ihrem grundsätzlichen Aufbau gleichen sie sich alle. Mit der bei der Verbrennung von Kohle, Erdöl oder Gas freiwerdenden Wärmeenergie wird
Dampf hoher Temperatur und hohen Drucks erzeugt. Er strömt mit großer Geschwindigkeit auf die Schaufeln von Turbinen, setzt diese in Bewegung und wird anschließend in Wasser zurückverwandelt, das dem Dampferzeuger erneut zugeführt wird. Die Turbine treibt den Generator. Man ist im allgemeinen bestrebt, Wärmekraftwerke möglichst hoher Leistung zu bauen, weil sie im Verhältnis zu kleineren Anlagen mit besserem Wirkungsgrad arbeiten. Bei Wärmekraftwerken entscheiden der verfügbare Brennstoff und sei ne Lagerstätten mit über den Standort der Kraftwerke. Diese örtliche Bindung ist bei Wasserkraftwerken noch enger. Auch deshalb werden bis heute in der Welt noch längst nicht alle verfügbaren Wasserkräfte ausgenutzt. Die Leistungsfähigkeit eines Wasserkraftwerkes hängt davon ab, wel che Wassermenge je Sekunde durch die Turbinen strömt und von der Höhe, aus der das Wasser „fällt" (dass es sich meistens nicht um ein Fallen im eigentlichen Sinne, sondern um ein Strömen handelt, spielt keine Rolle). In der Natur allerdings stehen meistens entweder große Wassermengen (an Strömen), oder große Fallhöhen (in Gebirgsgegenden) zur Verfügung. Dementsprechend nimmt man nochmals eine Unterteilung vor: Wasserkraftwerke bis zu Fallhöhen von 50 m nennt man Niederdruckanlagen, Werke mit Fallhöhen über 50 m heißen Hochdruckanlagen. Für beide Kraftwerksarten gibt es geeignete Wasserturbinen, die den Antrieb der Generatoren übernehmen. Niederdruckkraftwerke findet man vorwiegend an Flüssen. Das Wasser wird durch ein Wehr aufgestaut und strömt auf die Turbinen. Nicht selten sind zusätzliche Bauten notwendig, um die Schifffahrt nicht zu behindern. Die bekanntesten Hochdruckkraftwerke liegen am Fuße hoher Stau mauern. Diese riegeln ein Tal oder auch eine Engstelle eines Flusses ab. Es bildet sich ein Stausee, der fast immer gleichzeitig anderen Zwecken (Wasserversorgung, Beseitigung der Hochwassergefahr usw.) dient. Weltberühmt sind heute die riesigen Hochdruckkraftwerke in Sibirien. Namen wie Bratsk oder Ust-Ilimsk kennt die ganze Welt. Das kolossale Kraftwerk bei SajanoSchuschenskoje hat einen über 200 m hohen Staudamm und eine Leistung von mehr als 6 000 MW. Überall ist man auch bemüht, neue Methoden der Energiegewinnung zu erschließen. So können wir seit Jahrzehnten Versuche verfolgen, die Sonnenenergie unmittelbar in Elektrizität zu verwandeln. Die auf den Erkenntnissen der Halbleiterphysik beruhenden „Sonnenbatterien" haben diesen Versuchen eine neue Richtung gewiesen -. Bei der Stromversorgung von Satelliten und Weltraumsonden sind Sonnenbatterien bereits heute von entscheidender Bedeutung. „Am Boden" werden sie ebenfalls für die Gewinnung kleinerer Energiemengen benutzt.